Das Dounias oder auch Ntounias (griechisch: ΝΤΟΥΝΙΑΣ) befindet sich an einem grünen Hang der Weißen Berge auf 500 Metern Höhe am Rande des Dorfes Drakona. Das Lokal gilt als Geheimtipp.
Aber wie das mit Geheimtipps so ist: Irgendwann wissen alle Bescheid. Und so war bei unserem ersten Besuch hier im November des letzten Jahres kein Platz mehr frei. Wegen Corona und Lockdown klappte das Wiederkommen bisher nicht. Jetzt aber hatten wir Besuch aus Berlin und dem wollten wir die Tour über die Berge und vor allem das Restaurant unbedingt zeigen.
Slow-Food vom Feinsten vor spektakulärer Kulisse
Besitzer des Etablissements ist Stelios Trilyrakis, ein ausgebildeter Koch aus Chania, der 2004 beschloss, die Taverne seiner Eltern in seinem Heimatdorf zu übernehmen (Quelle: GreekGastronomyGuide). Nicht so, wie sie vorher war, sondern umgebaut zu einem Esslokal im absolut traditionellen Stil. Nichts wird hier elektrisch zubereitet. Alle Speisen kochen in traditionellen Kochgefäßen auf Holzfeuer langsam und schonend. Die Zutaten sind lokale Produkte zumeist von seiner eigenen Farm. Das Ergebnis schmeckt entsprechend großartig.
Als wir an diesem Nachmittag hierher kamen, hatten wir schon eine etwas längere Anfahrt hinter uns, inklusive Verirren im Nowhere irgendwo auf abenteuerlichen Wegen in den Weißen Bergen. Wir hatten auf den Navigator gehört.
Dass wir so spät kamen, hatte aber auch eine gute Seite: Es gab Plätze. In Reiseführern wird ausdrücklich empfohlen, Plätze zu reservieren. Die sind nämlich rar.
Der Inhaber führte uns persönlich durch Küche und Töpfe. Was wir sahen, gefiel uns sehr, auch wenn so spät natürlich nicht mehr alles vorrätig war. Wir vereinbarten, dass der Wirt eine Auswahl von allem bringt. Nur die Schnecken wählten wir ab.
Bezahlt haben wir später für vier Personen weniger als 50 Euro. Dafür gab’s mehrere Gemüse- und Fleischgerichte, Kartoffelspalten, Brot, Wein, Wasser, Nachtisch und Raki – von allem reichlich.
Wir konnten uns auch in den Ställen und im Garten umsehen. Selbst eine Fahrt im Pick-up mit dem Wirt hoch in die Berge zum Kühe melken wäre möglich gewesen. Leider war es dazu heute schon zu spät. Aber wir kommen wieder, spätestens wenn uns erneut Freunde oder Verwandte auf Kreta besuchen.
Wer mehr über die Taverne, seinen Inhaber und die Historie des Ortes wissen will, findet auf der englischsprachigen Website von GreekGastronomyGuide viel Interessantes.
So kommt man hin
Die Dounias-Taverne ist 18 Kilometer von Chania entfernt. Wir fahren gewöhnlich auf der New Road bei der Abfahrt Mournies ab, dann über Serpentinen hoch in die Berge und danach weiter bis Drakona. Auch das Dorf selbst ist sehenswert.
Hier noch der Link zu Google Maps: https://goo.gl/maps/mkEgVKti49bP4zPS7 Sicherheitshalber zusätzlich immer auf die Schilder nach Drakona achten und die von Google empfohlene Ortsumgehung meiden 🙂 Wer die fährt, landet wie wir heute, schnell über rutschige Schotterpisten an der Gabelung der wichtigsten Wanderwege durch das Gebirge. Selbst das Wenden wird dann zum Abenteuer.