Die Enttäuschung war groß heute morgen, als die Tierarztpraxis anrief. Er hat es nicht geschafft. Flieg hoch, kleiner unbekannter Kater!
Wir fanden ihn in unserem Garten: winzig, ausgehungert, dehydriert, völlig verdreckt, voller Ungeziefer und dabei extrem scheu. Der Kleine muss furchtbare Erfahrungen gemacht haben. Unsere Miezen waren freundlich und ließen den Neuankömmling mitfressen. Nur unser Hundemädchen übertrieb ihre Katzenliebe mal wieder und vertrieb den Kleinen damit vom Grundstück. Bei den britischen Nachbarn fasste er übers Wochenende Vertrauen, so dass wir ihn am Montag zum Arzt bringen konnten.
In der Tierarztpraxis von Sofi Terezaki kümmerten sich die Ärztinnen Myrto und Katerina gewissenhaft um den armen kleinen Kater. Sechs Monate wäre er schon alt, fanden sie heraus. Dabei sah er aus, als wären es nur wenige Wochen. Dass er so lange durchhalten konnte, grenzt an ein Wunder. Aber alle seine Werte waren leidlich okay. Auch ansonsten sah es nicht schlecht aus, so dass die Prognose optimistisch war. Der Kater kam an den Tropf und, weil er die Körpertemperatur nicht halten konnte, ins Wärmebett. Beim Anruf am nächsten Tag vereinbarten wir, dass wir ihn am kommenden Nachmittag für die weitere Pflege zu uns nach Hause holen werden. Doch dann fand Myrto ihn morgens tot in seiner Box. Die Obduktion zeigte, dass die Organe okay waren. Der Kleine war wohl einfach zu schwach.
Wir sind noch ziemlich mitgenommen von den Ereignissen. Und dabei warten in meiner Kolonie im Olivenhain schon die nächsten kleinen Patienten auf Hilfe.
























































