Nachdem wir nach Kontomari umgezogen sind, sehen wir auf unserem Weg regelmäßig die kleinen Wegelagerer an diesen Futterplatz. Gegenüber stehen Behausungen als Schutz vor Kälte und Regen. Wir waren neugierig, was es damit auf sich hat.
Der Futterplatz am Rande von Kontomari
Der Futterplatz, den Anastasia und Maggy gemeinsam mit ein paar Leuten aus dem Dorf betreiben, ist eine der vielen privaten Initiativen verantwortungsvoller, tierliebender Menschen, die das Elend der Tiere nicht kaltlässt. Zum Platz gehören eine Reihe umgebauter Transportboxen auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Hier können sich die Schützlinge bei Kälte und Nässe aufhalten.
Auch um die Sterilisation bzw. Kastration kümmern sich die Betreuer. Regelmäßig wird kastiert bzw. sterilisiert, um eine unkontrollierte Vermehrung und damit weiteres Elend zu stoppen. Die meisten der in der Kolonie lebenden Tiere haben den Marker am Ohr. Möglich ist das durch Spenden, vor allem aber persönliches Engagement.
Zweimal am Tag wird gefüttert. Oft treffe ich Anastasia am Futterplatz, wenn ich auf dem Weg zu MEINEN Katzen im Olivenhain bin. Und obwohl unsere Katzenschar insgesamt nicht eben klein ist, spenden wir so manches Mal Trockenfutter oder lassen gleich die ganze Tüte da. Manchchmal werden wir von den kleinen „Wegelagerern“ auch direkt „genötigt“ – wenn ihr Futterexpress noch nicht da war 🙂
Wir haben in den Sommermonaten auch Touristen dort getroffen, die gefüttert oder einzelne Tiere medizinisch versorgt haben. Aber die Saison geht gerade zu Ende …
Die Kolonie wächst – trotz regelmäßiger Kastrationen
Ein Problem, das alle Tierschützer kennen, ist die illegale Aussetzung von meist Babys bis Jungtieren. Auch die Kolonie in Kontomari wächst auf wundersame Weise – von außen. Denn verantwortungslose Zeitgenosse entsorgen hier lieber ganze Würfe von Kitten, statt durch Sterilisation vorzusorgen. Die meisten der Winzlinge überleben nicht. Zu früh von der Mutter genommen, sind sie anfällig für Krankheiten aller Art und können auch mit den Gefahren so nah an der Straße nicht umgehen. Auto = Futter ist keine so gute Assoziation. Alle, die wie wir hier leben und ein Herz für Tiere haben, fahren an dieser Ecke übervorsichtig. Wir schalten nachts sogar das Licht aus, um die Miezen durch Blenden nicht orientierungslos zu machen. Doch das macht leider längst nicht jeder. Auch Laster, die zum Recyclinghof fahren oder Baufahrzeuge nutzen die angrenzenden Wege. Und die halten bestimmt nicht an, um eine Katze von der Fahrbahn an den Straßenrand zu tragen. Mit dieser Realität umzugehen, fällt uns extrem schwer.
Gerade sind wieder Neuankömmlinge am Futterplatz. Die Kätzchen sind schon etwas größer, nicht so extrem winzig wie unser Mika-Findling. Viel Arbeit also für die Betreuer der Kolonie. „Das hört nie auf“, ist der verzweifelte Satz aller, die sich engagiert um Tiere kümmern …
Wer helfen will: Gerne besorge ich die Kontaktdaten der Betreuer.