Chania Venezianischer Hafen Kreta

Tiere & Tierschutz oder:
Leben mit Tieren auf Kreta

Wer auf Kreta lebt, trifft früher oder später auf Tiere, die Hilfe brauchen. Denn die vielen streunende Katzen und Hunde haben es, wie überall im Süden, nicht wirklich gut.

3 Pfoten

Selbst wir mussten irgendwann etwas tun, obwohl wir überhaupt keine Erfahrungen hatten und niemals Tiere wollten. Aber wir lernten schnell und fanden zum Glück die richtigen Ratgeber.
Es fing ganz klein an. Inzwischen sind wir total vernarrt in unseren süßen „Zoo“ und müssen aufpassen, dass uns das Ganze nicht über den Kopf wächst 🙂
Unsere Tiere auf einen Blick (Stand: 12/24)

Der Umgang mit Tieren auf Kreta hat sich in den letzten Jahren zum Guten verändert. Aber es gibt immer noch zu viele ungewollte Hunde und Katzen und das sorgt für ausgesetzte Tiere, solche, die vom Müll leben, sowie kranke und halbverhungerte Kreaturen an abgelegenen Orten oder auf verlassenen Grundstücken. Dagegen hilft nur Kastration und Sterilisation. Nichts Neues, doch das ist längst noch nicht im Bewusstsein aller angekommen. Und selbst wenn: Tierarztbesuche kosten Geld, das gerade viele Griechen nicht haben. Es gibt vereinzelt Programme und Initiativen – auch aus dem Ausland. Doch das alles reicht längst nicht aus.

Eigeninitiative ist gefragt

Auf Behörden zu warten, wie in Westeuropa oft üblich, bringt auf Kreta auch in diesem Fall nichts. Wie viele andere Menschen – Residenten und Griechen – wollten wir deshalb mit unseren bescheidenen Möglichkeiten selbst etwas tun. Unsere Bilanz als Privatleute seit 2019: 29 Kastrationen/ Sterilisationen, 18 Adoptionen (allein 8 in 2024) sowie jede Menge Pflegetiere und solche, die wir nach der Kastration regelmäßig weiter mit Futter und – falls sie uns lassen – Spot-ons und mehr versorgen. Doch das alles mutet wie ein Kampf gegen Windmühlen an …

Was kann man tun, wenn man aktiv werden will?

Mögliche Aktivitäten

Spenden

Spenden geht immer – egal, ob man auf Kreta lebt, seinen Urlaub auf der Insel verbringt oder von Deutschland aus etwas Gutes tun will. Die einschlägigen Tierschutzorganisationen und -initiativen veröffentlichen regelmäßig Spendenaufrufe. Meist werden konkrete Aktionen vorgestellt, für die das Geld eingesammelt werden soll.
Leider gibt es – wie überall – schwarze Schafe und nicht immer ist die Lage eineindeutig. Da muss jeder für sich selbst entscheiden, wem er vertraut.

Flugpate werden

Tierschützer suchen laufend Menschen, die Katzen oder Hunde auf ihr Flugticket zu einem neuen Zuhause in Deutschland bringen. Das Prozedere ist sehr einfach:

Flugpatenkind

Mein Schützling auf dem Weg nach Berlin

  • Man erklärt seine Bereitschaft und bucht, in Abstimmung mit der Organisation, ein Tier zur Mitreise in der Kabine oder im Frachtraum. Die Fluggesellschaften haben unterschiedliche Vorschriften, deshalb genau erkundigen. Die Mehrkosten trägt der Tierschutz , d.h. man verauslagt und erhält das Geld zurück.
  • Am Airport übernimmt man den Schützling vom Tierschutz „fertig verpackt“ und mit den korrekten Papieren. Die Tierschützer helfen bei Check-in und Abfertigung.
  • Auf dem Flug ist man natürlich selbst verantwortlich, sofern das Tier in der Kabine mitreist. In der Regel ist das unkompliziert.
  • Am Zielflughafen wartet wahlweise jemand aus der neuen Familie oder vom Tierschutz und übernimmt das Tier.

Wer als Flugpate helfen will, kann direkt Kontakt zur Tierschutzorganisation seines Vertrauens aufnehmen.

Als Volontär mithelfen

Tierschützer haben viel zu tun: Tiere füttern, Tierarztbesuche, Tiere behandeln und pflegen, Tiere in verlassenen Gegenden aufspüren und für die Umsetzung einfangen – und, und, und. Und das beinahe rund um die Uhr. Insofern sind Freiwillige, die mit anpacken wollen, jederzeit herzlich willkommen.   

Pflegestelle anbieten

Der Platz, den Tierschutz-Initiativen haben, ist begrenzt. Auf der anderen Seite brauchen vor allem Jungtiere sowie kranke und schwache Hunde und Katzen eine intensive individuelle Betreuung. In beiden Fällen können zeitlich begrenzte Pflegestellen helfen. Der Pflegling bleibt so lange wie vereinbart oder bis ein neues Zuhause gefunden wurde.

Tiere adoptieren

Menschen, die Streunern ein neues Zuhause geben wollen, werden regelmäßig gesucht, sowohl auf Kreta als auch im Ausland. Alternativ steht so ein bedürftiges Wesen einfach vor der Tür und bittet um Adoption. Hier weich zu werden, lohnt sich. Denn Tiere von Kreta sind liebe, umgängliche Haus- und Hofgenossen. 

Eigeninitiative zeigen

Beinahe alles ist möglich:

  • Im Urlaub einem kranken Tier helfen, indem man es zum Tierarzt bringt und die Kosten übernimmt.
  • Futterplätze einrichten und betreiben, wenn man auf Kreta lebt.
  • Streuner einfangen, für die Sterilisation bzw. Kastration zum Tierarzt bringen und dafür bezahlen sowie am besten noch die Nachsorge übernehmen. Denn so ein frischoperiertes Tier sollte nach Möglichkeit nicht sofort wieder in die freie Natur.
  • Den griechischen Nachbarn sehr diskret und diplomatisch finanzielle und sonstige Hilfe bei der Kastration/Sterilisation ihrer Tiere anbieten.
  • und, und, und

Unser Rat:
Wer Streuner für die Kastration einfangen will und unerfahren ist, so wie wir es waren, braucht Equipment. Die Lebendfalle plus lange Profi-Handschuhe haben uns sehr geholfen.

Kontakte & Adressen

Die folgende Darstellung ist selektiv. Wir haben ausschließlich Namen und Adressen von Einrichtungen in Westkreta zwischen Chania und Kissamos aufgelistet, mit denen wir selbst Erfahrungen gesammelt haben. Vereinzelt sind auch Empfehlungen aus zuverlässiger Quelle enthalten.
Die Links führen auf Facebook-Präsenzen, Google Maps oder griechische Plattformen.

Tierärzte in unserer Region

Tierärzte, die in ihrer Praxis allein arbeiten:

Tierärzte in Gemeinschaftspraxis

Tierkliniken mit mehreren Ärzten und vollwertiger Technik
(digitales X-Ray, ggf. Ultraschall, eigenes Labor)

Tier-Physiotherapie

Empfehlungen einer Tierschützerin:

Diese und weitere Tierärzte auf https://www.xo.gr (wie Google Maps).

Tierschutz-Initiativen

Die folgenden Initiativen wurden uns empfohlen bzw. wir hatten in der Vergangenheit gespendet:

 

Unsere Erlebnisse mit Tieren auf Kreta

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