Unsere süße Hündin kann seit einer Woche keinen Nachwuchs mehr bekommen. Dafür hat sie jetzt ein Adopotivkind.
Sterilisation war für uns ein Muss.
Mal abgesehen von Gesetzen: Hundenachwuchs wollten wir auf keinen Fall. Es gibt eh‘ zu viele Tiere und alle brauchen dringend Hilfe. Wir Neu-Hundehalter hatten allerdings Bedenken, dass wir nicht rechtzeitig handeln, und erkundigten uns deshalb genau, worauf wir achten müssten.
Als ich im September in Berlin war, bemerkte Norbert erstmals Blut. Und sofort nach meiner Rückkehr absolvierten wir mit Tori die Voruntersuchung für die OP in der Tierarztpraxis von Doc Sofia Terazaki in Chania. Alles sei bestens, aber wir sollten ab jetzt gut auf unsere Süße aufpassen und sie nach Möglichkeit nicht mehr aus dem Haus lassen. Schwierig, wenn die Hündin draußen lebt … Wegen ihrer Beiß- und Zerstörungswut hatten wir bisher vermieden, Tori rein zu lassen. Wir machten uns aber auch Sorgen wegen der Katzen. Tori war nie böse, nur äußerst temperamentvoll. Das kann schon Angst machen, vor allem unserer hypersensiblen blinden Mischy.
Im Garten wurde es jedoch problematisch, denn die Rüden rochen Tori meilenweit. Beim täglichen Spaziergang an der Leine musste Norbert sie so manches Mal auf den Arm nehmen, um sie vor den „Herren“ zu schützen. Manche Routen ließen wir besser ausfallen. Akribisch wachten wir zudem über unser Gartentor und vergaßen nie mehr, es zu abschließen. Man kann uns aber leider auch über den ungeschützten Hang erreichen … Glücklicherweise war Tori noch so jung und unerfahren, dass ihr die Aufmerksamkeit der Rüden Angst machte.
Der OP-Termin findet statt.
Um 9 Uhr früh hatten wir unseren Termin. Noch in unserem Beisein setzte die Ärztin die erste Spritze. Als die Schläfrigkeit einsetzte, verließen wir mit ihr den OP-Raum, der nun abgedunkelt wurde. Mittags zum Abholen waren wir als überbesorgte „Eltern“ natürlich zu früh 🙂 Sofia erlaubte uns aber, kurz nach Tori zu sehen. Alles sei okay, wir sollten ihr jedoch noch eine Stunde Zeit geben, um richtig zu sich zu kommen. Eine gute Stunde später fuhren wir mit Tori nach Hause. Sofia hatte sie zu Norbert ins Auto getragen und mich anschließend umfassend zu allem informiert, was wichtig ist.
Wohin danach mit Tori?
Ein frisch operierter Hund kann unmöglich in den Garten. Wir bereiteten deshalb das Gästezimmer für Tori vor. Mit jeder Art Abdecktücher, Unterlagen etc. sind wir seit unserem lieben Kater Spotty (verst. im Juni) ja bestens ausgestattet. Norbert blieb bei Tori. Die Herausforderung: Das Zimmer nutzen nachmittags, abends und nachts auch unsere Kater Blacky und Ginger. Auch Mischy, Ms. Piggy und Mika, die dauerhaft drinnen leben, müssten mit dem Hund auskommen. Doch das war gar kein Problem. Alle Katzen spürten, dass es Tori nicht gut geht. Sie legten sich einfach dazu und Tori ließ es geschehen.
Tori adoptiert Baby Mika.
Als Tori langsam wieder fit wurde, kam es zu dieser oder jener Rangelei zwischen unseren tierischen Mitbewohnern, wirklich böse wurde das aber nicht. Jetzt zahlte sich aus, dass Tori über Monate sowohl nachts als auch oft am Tage ständig beim „Rudel“ war, zwar von außen und durch das Gitter des „Balkons“ getrennt, aber immerhin. Selbst unsere blinde Mischy hatte keine Angst. Die beiden waren sich regelmäßig sehr nahe – quasi Schnauze an Schnauze – und kannten sich.
Unser kleiner Mika hingegen, der seit Kurzem bei uns lebt, weckte bei Tori spontan Muttergefühle. Beide teilen das Schicksal, im Alter von wenigen Wochen von der Mutter getrennt und ausgesetzt worden zu sein. Beide wurden von uns adoptiert. Das scheint zu verbinden. Trotzdem müssen wir Baby Mika schützen, denn Tori ist als Adoptivmama etwas überengagiert. Sie meint es einfach zuuu gut mit ihm. Doch elf gegen ein Kilo – das ist halt ein Unterschied.
Bei all‘ den Fortschritten versteht es sich von selbst, dass Tori nicht wieder zurück in den Garten muss. Sie genießt es, bei uns zu sein, und erobert sich jeden Winkel des Hauses. Sie mag ihr neues Bett, findet unseres aber sehr viel attraktiver – vor allem, wenn wir drinnen liegen. Naja, wir arbeiten noch an ihrer Erziehung 🙂
OP-Nachkontrolle
Vor einer Woche war Nachkontrolle und Doc Sofia super zufrieden, so dass Tori endlich den störenden »Hut« abnehmen konnte. Ende der Woche beginnen dann wieder die Unterrichtsstunden bei Simos Papadopoulos.