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Mit Katzen umziehen

Ms. Piggy und Spotty im Gehege

Katzen sind schlimme Gewohnheitstiere. Mit Katzen umziehen ist deshalb eine echte Herausforderung.

Eine katzenerfahrene Freundin erzählte, wir müssten unsere Tiger unmittelbar nach dem Umzug mehrere Wochen im Haus lassen. Wir wollten es nicht glauben. Doch die mitleidigen Blicke der Katzenhalter in unserer Familie sagten alles. Und dann sind da noch die Gästekätzchen …

Umzug mit Katzen braucht Planung

Wir überlegten genau, zu welchem Zeitpunkt wir unser einjähriges Inhouse-Trio in dem ganzen Umzugs-Chaos ins neue Haus bringen werden. Die Gästekätzchen draußen würden wir eh‘ erst nach und nach holen können. Wobei holen hier heißt: wir müssen sie vorher einfangen. Und das ist nicht so einfach.

Am Nachmittag, bevor der Umzugswagen kam, bauten wir in Eigenregie unser Schlafzimmer ab und im neuen Haus wieder auf. Kurz vor Mitternacht steckten wir die Kätzchen dann in die Transportboxen und fuhren ins neue Domizil. Wir schliefen mit ihnen erstmals in der neuen Umgebung, aber mit vertrauten Möbeln und in vertrauten Textilien. Wir hatten bewusst vermieden, irgendetwas zu verändern. Selbst die Betten waren nicht neu bezogen.

Die Nacht wurde trotzdem anstengend: Während ihre Geschwister unmittelbar nach der Ankunft nur fremdelten und sich in ihren Höhlen versteckten, war unsere blinde Mischy total verunsichert. Sie knurrte, brummte und fauchte. Und sie schlug jeden, der ihr zu nah kam.

Am Umzugstag selbst kümmerte sich Norbert, der die erste Bezugsperson unserer Fellnasen ist, liebevoll um unser Trio. Ich managte derweil Chania Movers, die den Umzug für uns erledigten.

Geschützte Außenbereiche entstanden

Outdoor-Gehege für unsere Katzen

Das Outdoor-Gehege für unsere Gästekatzen mit Schlaf- und Futterplätzen, Toilette und Spielzeug.

Um die Lage für alle in den nächsten Wochen erträglicher zu machen, ließen wir vor dem Einzug zwei Freilauf-Gehege bauen, die wir liebevoll mit allem ausstatteten, was die potentiellen Bewohner mögen.

1

Unsere Adoptivkätzchen, die überwiegend drinnen leben, haben ihren Auslauf direkt an unserem Schlafzimmerfenster. Es war die beste Idee, die wir haben konnten! Beliebtester Ort: eine IKEA-Umzugskiste. Natürlich hatten wir auch den ganzen alten Kram für sie dabei – Gewohnheitstiere eben.
Die drei genießen die Möglichkeit, draußen zu sein. Fluchtversuche gab es nur am ersten Tag. Danach erkundeten sie Spielzeug und Verstecke. Seit der Lavendel vor dem Gehege steht, ist es noch entspannter. Achtung: Was in deutschen Katzenratgebern steht, trifft auf Kretakatzen nicht zu. Unter Lavendel konnten unsere Miezen schon als Winzlinge immer besonders gut schlafen.

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Ein großes Außengehege entstand etwas abseits vom Haus im hinteren Garten. Hier sollten sich eigentlich unsere Gästekätzchen aufhalten, bis sie sich eingewöhnt haben. Angenommen wurde es (noch?) nicht. Und obwohl es theoretisch absolut ausbruchsicher ist, gab es gleich nach der Umsetzung der ersten Katze den Worst-Case-Fall 🙁 Doch dazu später.

Eingewöhnung mit Hindernissen

Katzengehege direkt am Haus

Ms. Piggy, Mischy und Spotty (von oben nach unten) genießen ihren Auslauf direkt an unserem Schlafzimmer.

Mehr als drei Wochen leben unsere „Mäuse“ jetzt im neuen Haus. Auch Mischy ist inzwischen angekommen. Während sich die drei zuerst nur im Schlafzimmer und dem angrenzenden Freilauf bewegen durften, erkunden sie inzwischen die gesamte Wohnung und toben ausgelassen, als hätten sie nie etwas anderes gekannt.

In etwa zwei Wochen wollen wir die Rasselbande in den Garten lassen – allerdings ohne Mischy. Sie wird noch warten müssen, bis sich ihre Geschwister in der neuen Umgebung sicher bewegen und – wie früher – als „Blindenhunde“ Orientierung geben können.

Die Vorsichtsmaßnahme ist auch deshalb nötig, weil ausgerechnet Mischy vor ein paar Tagen durch ein blödes Missgeschick ungeplant nach draußen gelangen konnte. Es kostete uns jede Menge Nerven und Norbert beherzten athletischen Einsatz, ehe die inzwischen völlig kopflose und weinende Mischy wieder im Haus war. Das darf sich nicht wiederholen!

Problemfall Gästekätzchen …

Honey im Katzenhaus

Honey verzog sich sofort auf ihre Decke im Katzenhaus.

Ich hatte unterschätzt, wie schwierig die Umsetzung werden würde …

Gästekätzchen sind übrigens die, die wir letzten Sommer – knapp acht Wochen alt – vor unseren „netten“ Nachbarn gerettet hatten. Wir haben sie bei uns gefüttert und über den Winter gut betreut, d.h. alle haben das volle Programm beim Tierarzt durchlaufen und sie sind nun mehr oder weniger zutraulich bis anhänglich. Insofern wollen wir sie gerne mitnehmen.

Da aber selbst die, die regelmäßig auf meinem Arm sitzen, nicht in die Falle oder die Box gehen wollten, liehen wir uns auf Anraten von erfahrenen Tierschützern eine größere Hundebox und statteten sie mit einem Kissen und Futter aus. Am Morgen schlief Honey friedlich darin. Norbert schloss die Tür und los. Im Freigehege angekommen, versuchte Honey sofort auszubrechen. Da das misslang, verzog sie sich auf ihre Decke im Katzenhaus und jammerte. Futter, Wasser, Leckerlis wurden ignoriert. Wir ließen sie den Tag über in Ruhe. Erst am Abend setzte ich mich zu ihr – bis ich irgendwann ins Bett musste …

Honey ist wieder da

Große Freude: Honey ist wieder da.

Am nächsten Morgen war Honey weg 🙁 Wir wissen bis jetzt nicht, wie das überhaupt möglich war. Ausbruchspuren fanden wir nicht – Katzen eben – und ich fühlte mich wahnsinnig schuldig. Zum Glück fand sich die Süße zwei Tage später wieder am Futterplatz im alten Haus ein – lieb und kuschlig wie eh‘ und je.

Nur was machen wir jetzt?

Wir geben natürlich nicht auf. Alexandra McQueen und Claudia Sommerhalder von #McQueen Rescues borgten uns ein Inhouse-Katzengehege, aus dem Ausbrechen nun wirklich unmöglich ist. Es steht im Gästezimmer, ist aber noch unbewohnt. Denn die erste Hürde ist ja das Einfangen.

Falls es trotzdem nicht klappt, müssen wir, sobald das alte Haus verkauft ist, einen Futterplatz im Olivenhain einrichten und auf die kältere Jahreszeit hoffen. Da werden die Kätzchen gewöhnlich wieder anhänglicher. Eine Notlösung, nur so als Plan B … Ich möchte meine süße anhängliche Bande auf keinen Fall aufgeben.

Lily-Miezi

Lily-Miezi, die Urmutter aller Kätzchen auf dem alten Gelände und seinerzeit unser erster Rettungsfall, gehört seit Mitte 2019 zur britischen Nachbarin. Mit der Katzenliebe und dem Verantwortungsbewusstsein dieser Frau gegenüber Tieren ist es allerdings nicht weit her. Nichts als Plattheiten und dumme Sprüche! In der letzten sehr unschönen Auseinandersetzung mit ihr vor unserem Umzug, weil sie erneut unsere blinde Mischy attackierte, sagte sie plötzlich: „Die (gemeint war Miezi) könnte ihr gleich mitnehmen!“ Das hätten wir sehr gerne getan, aber Lily-Miezi ist tot. Ich war erschrocken, als ich die Katze mit drei Wochen Abstand am Tag vor ihrem Tod sah. Überall Geschwüre am Kopf, total abgemagert und heruntergekommen. Das MUSS der Nachbarin aufgefallen sein! Sie hat die liebe Katzendame einfach grausam eingehen lassen, ohne ihr Hilfe zu geben. Wie gut, dass wir diese herzlose Person, die sich auch noch als Katzenliebhaberin aufspielt, bald nie wieder sehen müssen und nach vorne blicken können.

Nachtrag 24.05.2023

Kater Blacky im neuen Zuhause

Kater Blacky im neuen Zuhause

Seit drei Wochen lebt Blacky bei uns im Haus. Und anders als Honey, hat er nicht das Außengehege, sondern das Gästezimmer mit Inhouse-Gehege bezogen. Nachdem er sich acht (!) Stunden nach seiner Ankunft dank Mozart und Vivaldi endlich entschließen konnte, von der Transportbox in das Gehege umzusteigen, arbeiten wir mit ihm. Inzwischen darf er sich frei in der Wohnung bewegen, raus natürlich noch nicht – scheint er aber auch noch nicht zu wollen. Als etwas problematisch erwies sich leider die Zusammenführung der Kätzchen, obwohl sich alle kennen und im Olivenhain miteinander gespielt hatten. Aber es wird 🙂

Gerne würden wir seinen Bruder Ginger als nächstes holen. Die beiden waren immer sehr eng und scheinen sich wechselseitig zu fehlen. Wir arbeiten dran.

Nachtrag 14.07.2023

Die Katzenbrüder Blacky und Ginger

Die Katzenbrüder Blacky und Ginger

Es hat gedauert … Am 9. Juli ist nun endlich auch Ginger bei uns eingezogen (worden) und lebt – noch etwas isoliert – im Gästezimmer. Doch schon bald darf er sich wie Blacky in der Wohnung frei bewegen und später auch mit ihm nach draußen. Wobei: Bei den aktuell heißen Temperaturen auf Kreta will keine Katze wirklich raus 🙂 Unsere Fellnasen schlafen stattdessen fast den ganzen Tag auf kühlen Fliesen, am besten unter der Klimaanlage.

Dank Pheromon-Zerstäuber schaffte Ginger den Umstieg von der Transportkiste ins Inhouse-Gehege sehr viel schneller als sein Bruder vor ein paar Wochen. Das Zeug scheint ihn wirklich milde zu stimmen, was bei dem Kraftpaket schon wichtig ist. Denn anders als sein leichtgewichtiger Bruder hat Ginger richtig Power, bekommt Türen auf und erklimmt die Gazefenster mit Leichtigkeit. Gut, dass wir vorgesorgt hatten.

Wir sehen die Integration optimistisch. Ginger mag uns und kuschelt gern mit uns. Die Brüder haben sich wiedererkannt, Blacky hilft Ginger bei der Eingewöhnung. Nur manchmal spielt er den Überlegenen, der hier ja schon gaaanz lange hergehört.

Fehlen jetzt noch meine liebe Honey sowie unser süßes Traumpaar Devil und Lillith.

Nachtrag 09.08.2023

Ginger hatten wir bereits zweimal gedanklich aufgegeben:

Zunächst hatte er sich super schnell eingefügt. Doch eine Woche, nachdem er bei uns eingezogen war, floh er morgens über das Außengehege am Haus nach draußen und war erstmal weg. Das alles ging so rasant schnell, dass ich nichts tun konnte. Ginger hatte zielsicher die einzige mögliche Stelle in der Netzabdeckung gefunden – wahrscheinlich die Nacht über ausgekundschaftet. Dort war ein Kabelbinder gebrochen und damit eine winzige, nicht sichtbare Öffnung entstanden. Die haben wir natürlich sofort wieder geschlossen.
Nach einer Woche Abwesenheit mauzte Ginger am Fenster. Danach schlief er wieder im Gästezimmer. Bruder Blacky leistete Gesellschaft. Doch Ginger wollte zwingend auch wieder raus und wir ließen ihn.

Ein paar Tage ging das auch gut. Dann blockierte Hündchen Tori plötzlich Gingers Rückweg und trieb den Kater den Hang hoch. Diesmal war er länger als eine Woche weg. Dann mauzte es im Hang und wir schafften es, den Kater zum Kommen zu motivieren – trotz Tori. Tori ist inzwischen einiges ruhiger geworden, was auch an Blacky liegt, den die kleine Hündin draußen regelmäßig trifft. Insofern kann nun auch Ginger rein und raus. Wir müssen ihm jetzt noch beibringen, über das Außengehege nachhause zu kommen. Denn die Variante mit dem Gästezimmer wird schwierig, wenn wir bald Besuch bekommen.

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