Generalstreik gestern. Gerichtet war der Ausstand in erster Linie gegen die Teuerung. Und die hat es in Griechenland wirklich in sich.
Dass es in Griechenland teuer geworden ist, ist nicht zu übersehen. „Die Griechen sind gezwungen, mit einem Mindestlohn von weniger als 900 Euro pro Monat über die Runden zu kommen, in einem Land, in dem Einzelhandel, Telekommunikation und Energiepreise zu den höchsten in Europa gehören“, schreibt capital.gr unter Berufung auf den britschen „The Guardian“. Der Guardian bezieht sich sogar auf einen Satz, der der linken Opposition zugeschrieben wird, indem er schreibt, dass die weniger Privilegierten gezwungen sind, „britische Preise mit bulgarischen Gehältern“ zu zahlen.
Es ist teuer geworden.
Dass das Leben in Griechenland deutlich teurer ist als noch vor zehn Jahre, merken auch wir. „Die Gewerkschafter erklären, dass die Kaufkraft der Bevölkerung in Hellas seit 2019 um acht Prozent geschrumpft sei“, schreibt griechenland.net.
Nachdem in deutschen Medien die Butterpreise in Deutschland thematisiert wurden, schauten wir bei der Butter hier auf Kreta näher hin. Hier kostet die 250 Gramm-Packung Butter inzwischen nicht drei, sondern sogar vier Euro! Fleisch und Milchprodukte – alles kostet mehr als in Deutschland (Stand: November 2024) – und das gegenüber Deutschland bei deutlich geringeren Einkommen.
Vorwürfe gegen die Regierung
An dem ganztägigen Streik hatten sowohl der Gewerkschaftsdachverband der Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft (GSEE) als auch die Gewerkschaft öffentlicher Dienst (ADEDY) aufgerufen. Wer also zum Beispiel eine Fährfahrt geplant hatte, musste bangen. Der Vorwurf der Gewerkschaften: Die Regierung unter der konservativen Nea Dimokratia ergreife nicht genügend Maßnahmen gegen die Preissteigerungen. Das würde nicht nur den Einzelhandel, sondern vor allem auch die extrem gestiegenen Mietpreise betreffen.
Quellen: