Sechs protestierende Mini-Miezen in drei Boxen plus ein Hund und zwei Menschen als Begleitung – so fuhren wir gestern zum Tierarzt. Eine Herausforderung nicht nur für die Nerven.
Der Kontrolltermin für unsere roten – korrekt: gingerfarbenen – Sorgenkinder stand an. Unsere weißen Findlinge von Mitte Juni plus Lucy Langbein sind inzwischen ordentlich gewachsen und mussten zur Impfung. Freiwillig kam natürlich niemand mit. Um die Kätzchen zu beruhigen, spielte Norbert im Auto Vivaldi. Nur mich am Lenkrad entspannten die Klänge während der knapp einstündigen Fahrt 🙂
Tiere versorgen ist wunderschön, aber …
Anmerkung vorweg:
Wir versorgen aktuell 20 Katzen an zwei Orten, darunter die sechs ausgesetzten Minis. Tierschützer kümmern sich um deutlich mehr Vierbeiner und zudem um die besonders komplizierten Fälle, die wir uns nie zutrauen würden. Entsprechend kostenintensiv ist deren Arbeit. Wir wollen hier einen Eindruck vermitteln, in welchen Größenordnungen sich die Kosten bewegen. Wer also helfen möchte, sollte spenden – nicht an uns natürlich 🙂 Wir nennen aber gern vertrauenswürdige Shelter, Initiativen oder Einzelpersonen, die für ihre Arbeit dringend Spenden benötigen.
Eineinhalb Stunden verbrachten wir gestern in der Tierklinik:
- Die roten Katzenmädchen bringen uns gerade kräfte- und kapazitätsmäßig an unsere Grenzen. Aber sie sind sooo süß ♥ Beide wurden erneut untersucht und gewogen. Nachdem im Labor nun die Ursache für ihren Dauerdurchfall gefunden wurde – die Darmparasiten Giardien und Kokzidien – verabreichte ihnen Sofi gleich vor Ort die erste Dosis Panacur. Wir besprachen zudem detailliert die Behandlung. Da die Patientinnen noch so extrem winzig sind, ist das alles nicht ganz so einfach.
- Die süße Suzy und ihr aufgeweckter Bruder Speedy, die beim vorangegangenen Arzttermin krank waren und zunächst kuriert werden mussten, erhielten ihre Erstimpfung.
- Lucy Langbein bekam ihre Folgeimpfung – und blieb gleich für die Sterilisation in der Klinik. Sie wäre soweit, so die Ärztin. Heute am Abend können wir sie nach Hause holen, dann auch gechipt.
- Auch der schmusige Mini-Kater Lucky erhielt seinen Booster, dazu (ungeplant) eine Darmbehandlung und eine Spritze. Letztere wird nächste Woche wiederholt.
318 Euro waren am Ende dieses Termins zu bezahlen. Dabei hatte Sofia schon großzügig rabattiert.
Der Preis i.H.v. 318 Euro enthielt:
- die Laborkosten für die Analyse der Stuhlproben der roten Minis und die Medizin gegen die gefundenen Darmparasiten
- die Behandlung der Ohrmilben. Fast alle Kätzchen waren damit befallen.
- die Spot-ons für die weißen Kätzchen.
- 4 Impfungen.
- die Darmbehandlung plus Erst- und Folgeinjektion für Lucky.
- die Kosten für die Sterilisation von Lucy und ihren Microchip.
Inzwischen machte sich selbst die Tierärztin Sorgen um unseren Geldbeutel, denn wir mussten in den letzten beiden Monaten recht häufig in die Klinik kommen: Zwei der weißen Minis hatten Anfangsschwierigkeiten – Ungeziefer, Schnupfen, feline Chlamydien, die beiden anderen erhielten bereits ihre Grundimmunisierung.
Mit den roten Babys ist es eh‘ schwierig. Sie wurden ihrer Mutter einfach unverantwortlich früh weggenommen und ausgesetzt.
Und so fielen schon vor dem gestrigen Termin für die Behandlungen der sechs Katzenkinder und ihre Medizin 187 Euro an. Zusammen kommen wir damit in gut zwei Monaten auf 505 Euro plus Spezialfutter, Nahrungsergänzungsmittel und Equipment. Das geht ins Geld. Doch wir wussten, worauf wir uns einlassen, als wir die Kätzchen zu uns nahmen, und glauben fest daran, dass wir sie gesundheitlich stabil bekommen.