Unsere süße Piggy-Maus ist gestern völlig unerwartet gestorben. Wir können es einfach nicht fassen. Unser Liebling fehlt uns sooo sehr!
Eine einfache Routine-OP stand an, ohne Risiko – eigentlich. Man riet uns, den Nabelbruch operieren zu lassen, bevor er Probleme bereitet. Das deckte sich mit all‘ meinen Recherchen im Netz. Gestern früh brachten wir unsere Süße in die Tierklinik. »Don’t worry«, meinte Tierärztin Myrto, weil ich kein gutes Gefühl hatte, als ich ihr Piggy übergab. Mein Gefühl trügte mich leider nicht. Piggy reagierte auf das verwendete Antibiotikum mit einem anaphylaktischen Schock, der nicht beherrscht werden konnte. Piggy verstarb um die Mittagszeit, wenige Minuten bevor wir eintrafen.
♥♥♥ Schlaf‘ gut, liebe süße Piggy-Maus ♥♥♥
Unsere weißen Tiger waren einst zu viert.
Balkonkätzchen Olly schenkte uns am 10. März 2022 ganz besondere Kätzchen, die uns irrational eng ans Herz wuchsen und geliebte Familienmitglieder wurden. Darunter die kleine Piggy. Sie war die Letztgeborene unserer Katzenkinder und anfangs so winzig und kahl, dass wir nicht sicher waren, ob sie es überhaupt schaffen würde. Doch Katzenmama Olly kümmerte sich rührend, wir natürlich auch 🙂
Ms. Piggy wurde bald zu einem richtigen kleinen Schelm, der alle mit seinem süßen Wesen zum Lachen brachte. Sie konnte sich verrenken, kuscheln, schmusen und schnurren wie keine andere. Von einem rosa Schweinchen hatte das hübsche schneeweiße Kätzchen schnell gar nichts mehr. Nur der Name blieb 🙂
Zur Erinnerung an unsere kleine Piggy:
Schwester Pauline zog mit zwölf Wochen in ihre neue Familie um. Mit Mischy, Spotty und Piggy wurde unser Verhältnis noch viel enger. Sie waren nun endgültig unsere Kinder und untereinander ein unzertrennliches Team.
Jetzt ist Mischy alleine und tut sich damit – wie wir auch – sehr, sehr schwer. Doch während Norbert und ich zusammen trauerten, saß Mischy die ganze Nacht über zusammengekauert in einer Ecke auf unserem „Balkon“ und wollte weder Futter noch Wasser nehmen. Jeden, der sich ihr nähern wollte, knurrte sie böse an. Wir werden uns in den nächsten Tagen ganz besonders intensiv um sie kümmern müssen.
Wir fühlen uns mit unseren Kätzchen vom Pech verfolgt.
Nach Spotty hat nun auch Piggy die durchschnittliche Lebenserwartung einer Kreta-Katze nicht erreicht. Dabei ist die mit drei Jahren eh‘ extrem gering. Wir waren entsetzt, als wir die Zahl erstmals hörten. Wild lebende Katzen vielleicht, dachten wir. Unsere aber sind gepflegt, werden medizinisch und futtermäßig bestens versorgt und aufrichtig geliebt. Doch das alleine hilft ganz offensichtlich auch nicht:
Kater Spotty hatte am 13. August 2022 einen lebensgefährlichen Unfall.
Spotty überlebte im Alter von fünf Monaten nur knapp den Zusammenprall mit einem Auto. Bis Ende Oktober dauerte es, ehe das Becken wieder okay war. Die inneren Verletzungen heilten nie völlig aus. Doch der lebenslustige kleine Kugelblitz war glücklich mit seinen Schwestern und uns, liebte das Herumtollen draußen auch ohne Schwanz, bis er vor fast genau einem Jahr plötzlich einen Darmverschluss bekam und an einer Bauchfellentzündung starb.
Mischy hat neurologische Probleme.
Bei Mischy stellten die Tierärztinnen im November 2022 fest, dass ihr Sehnerv geschädigt und sie blind oder doch zumindest stark sehgeschädig ist. Wir wollten es nicht glauben, denn Mischy war die größte Jägerin ever. Inzwischen wissen wir, dass die Sehkraft formbedingt extrem schwankt. Wir steuern mit Spezialfutter, Vitaminen, Pheromonen und Ruhe dagegen.
Nach Spottys Tod letztes Jahr kamen weitere Auffälligkeiten hinzu, bis hin zu epileptischen Anfällen unter Stress, bei denen wir dachten, wir würden Mischy verlieren. Auch auf Piggys Tod jetzt reagiert sie so heftig, dass wir heute in der Arztpraxis schon den Einsatz von Psychopharmaka besprechen mussten.
Nur die kleine Piggy hatte nie auch nur irgendetwas. Jetzt ist sie tot.
Piggy war immer putzmunter, kerngesund und fröhlich – vom gelegentlichen Zicken mal abgesehen. Das aber konnte sie gut 🙂
Klar litt auch Piggy letztes Jahr unter Spottys Tod, aber eben nicht so körperlich wie ihre Schwester Mischy. Mit Ausnahme der Sterilisation und der jährlichen Impfungen musste Piggy also nie zum Arzt. Und so konnte auch niemand ahnen, dass sie dermaßen allergisch auf eines der in der Tiermedizin meistverwendeten Antibiotika reagieren würde.
»Wer ein Tier annimmt, öffnet sich für tiefe Freude – doch perspektisch für ebenso tiefe Trauer«, heißt es. Letztere ist gerade kaum zu ertragen.
Wir haben Piggy gestern Nachmittag bei uns beigesetzt.
Auch Piggys Grab befindet sich am Rande des Hügels auf unserem Grundstück. Wir haben für sie den Platz zwischen den Gräbern von Bruder Spotty und Baby Mika ausgesucht. Piggy mochte diesen Hügel und den angrenzenden Wald sehr.
Zwei Verluste in so kurzer Zeit tun unfassbar weh.
Mikas Tod ist ja gerade einmal vier Wochen her. Dass unser „Friedhof“ so schnell wachsen würde, hätten wir niemals für möglich gehalten 🙁
Piggy liebte ihren Ausgang, den Hügel, den Wald und den Garten.
Jetzt gegen fünf, da weite Teile unseres Grundstücks bereits im Schatten liegen, würde Piggys täglicher Ausgang beginnen. Wir waren vorsichtig mit ihrem Aufenthalt im Freien, weil weiße Katzen besonders hautkrebsgefährdet sind. Vor allem Ohren und Nase sind anfällig. Anderseits hat unsere Süße ihren Ausgang sooo sehr genossen – und auch kategorisch eingefordert. Pünktlich gegen fünf lag oder stand sie in der Nähe der Tür und machte sich notfalls lautstark bemerkbar. Und Piggy konnte herzzerreißend weinen, wenn sie etwas durchsetzen wollte 🙂 Überall herumspringen, auf Bäume klettern (auch wenn sie sich dazu mit den Krähen anlegen musste) oder sich wenig ladylike auf dem rotbraunen Boden und im Laub herumwälzen – das war genau ihr Ding.