Wenn die Sonne brennt, sitzt man unterhalb von Lappa schattig inmitten üppiger Vegetation an plätschernden Wasserfällen. Auch die Gastronomie stimmt. Wir haben inzwischen gleich mehrere Lieblingstavernen.
Zunächst aber ist „Ancient Lappa“ – deutsch: das antike Lappa – eine antike Stadt, die oberhalb der Wasserterrassen am nordöstlichen Fuß der Weißen Berge liegt. „Das antike Lappa überspannte den Großteil der heutigen Region Rethymnon vom kretischen Meer im Norden bis zur Libyschen Küste im Süden“, steht auf meetcrete.com.
Wer daran glaubt: Es soll ein Kraftort sein 🙂 Genau diesen Tipp brachte eine Freundin aus Deutschland mit, als sie uns zum Jahreswechsel besuchte. Da es im Winter eh‘ nicht viel zu tun gibt, fuhren wir hin.
Ancient Lappa
Der Rundgang hat sich gelohnt. Durch ein Tor geht es in den antiken Ort. Neben venezianischer Architektur findet man traditionelle kretische Häuser. Zu sehen sind historische Wasserreservoires, Inschriften, Kirchen und ein römisches Mosaik aus dem 3. Jahrhundert im hinteren Teil des Ortes, dazu ein weiter Blick in die großartige Natur. Der Friedhof von Ancient Lappa ist in einem sehr guten Zustand erhalten. Es liegt nordwestlich von Argiroupoli, in der Gegend von Pente Parthenes (Fünf Jungfrauen). Und bei so vielen Touristen dürfen natürlich auch Läden nicht fehlen, die traditionelle kretische Produkte anbieten sowie Naturkosmetik zum Beispiel aus Avocadoöl.
Bilder vom Besuch im Januar 2017
Aber Achtung: Wer in der Touristensaison kommt, muss mit „Anmachern“ rechnen. Ältere Herren bieten – in englischer und manchmal auch deutscher Sprache – einen privaten Rundgang an, der mit reichlich Raki endet. Natürlich erwarten Sie eine Gegenleistung. Wieviel unsere britische Nachbarin bei unserem gemeinsamen Ausflug zahlte, hat sie uns nicht verraten. Wir halten uns bei sowas gerne zurück und werden entsprechend beschimpft.
Dennoch waren wir inzwischen viele Male in der antiken Stadt, denn der Besuch in Lappa lässt sich gut mit einem Besuch im antiken Aptera sowie einem Badeaufenthalt unten am Strand von Episkopi und einem Essen an den Wasserfällen verbinden. Das alles wollen wir Familie und Freunden nicht vorenthalten.
Die Wasserfälle von Lappa
Kommt man von der Nationalstraße, so geht unterhalb des historischen Lappa rechts der Weg zu den Wasserfällen oder Wasserterassen weg. Wer zuerst oben im antiken Ort war, fährt auf dem Rückweg ans Meer links ab. Der Abzweig ist ausgeschildert.
An der Taverne Agia Dynamis
Die Wasserfälle sind klein und mit denen in anderen Regionen der Welt natürlich nicht zu vergleichen. Aber sie sorgen für ein tolles Ambiente und die beeindruckende, üppige Vegetation. Ganz unten, im Mühlental, wachsen sogar Bananenbäume. Man kann hier sehr gut spazieren gehen und hervorragend essen. Das haben wir allerdings niemals in der Hochsaison probiert. In der Nebensaison aber ist die Küche großartig. Besonders zu empfehlen sind frische Forellen oder Antikristo. Dabei handelt es sich um Fleisch, das nach uralter Tradition gegrillt wurde. Mehr hierzu kann man z.B. bei Radio Kreta lesen.
Leider schließen die höher gelegenen Tavernen recht bald nach Ende der Saison. Unten im Mühlental ist zumeist noch geöffnet – sogar im Winter, dann aber nur an den Wochenenden.
Im Mühlental
Nach Lappa kommt man, wenn man der Ausschilderung nach Argiroupoli folgt. „Argiroupoli liegt 25 km südwestlich von Rethymno auf einer Höhe von 260 m zwischen den Flüssen Mousselas und Petres. Die Gewässer dieser beiden Flüsse bilden die 10 Mousselas-Flüsse oder Agia Dinami (Heilige Kraft). Das Gebiet verdankt diesen Gewässern seinen exotischen Charakter. Viele kleine Wasserfälle, wilde Pflanzen, jahrhundertealte Platanen, Teiche und viele Bäche, die einst Wassermühlen bewegten (heute hat nur einer überlebt) und eines von Kretas beeindruckendsten Naturdenkmälern, eine riesige 2.000 Jahre alte Platane, alle von Agia Dinami geschaffen“, liest man bei https://www.cretevillas4u.com/de/.