Nicht jeder mag morgens Müsli, Marmeladenbrötchen oder Croissants. Für Liebhaber deutscher Wurst wird es auf Kreta schwierig …
Griechen frühstücken eher sparsam.
Eine Tasse griechischer Kaffee – das war es dann auch schon! Meist ist es der kaltgetrunkene Kaffee namens Frappé, der die Griechen den ganzen Tag über begleitet. Seltener kommt eine Scheibe Brot mit Marmelade oder Honig dazu, alternativ mit Oliven oder Schafskäse.
Für die Touristen aus aller Welt bereiten die Wirte in den Cafés und Restaurants zumeist spezielle Frühstückskarten vor, die je nach Zusammenstellung neben Brot, Marmelade und süßem Gebäck auch Joghurt mit Früchten, Käse, Eierspeisen – auch solche mit Bacon, Gemüse und Salat enthalten. Wurst, wie wir sie aus Deutschland kennen, haben wir da noch nicht gefunden. Vielleicht in All-inclusive-Anlagen, nur da kennen wir uns nicht aus.
Zuhause frühstücken ist meist gesünder.
Wir frühstücken überwiegend zuhause und wir frühstücken herzhaft. Dafür kommt frisch aus kretischen Produkten Zubereitetes auf den Tisch: Spiegeleier oder Omelett, Tomaten, der gute Graviera (am besten von Bourdakis), Feta mit Zwiebeln und Olivenöl sowie selbstgemachte Pasten aus Feta und Joghurt, aus kretischen Avocados oder Tomaten mit Sonnenblumenkernen, manchmal auch aus Joghurt bereiteter Quark … Hin und wieder gibt es zum Frühstück auch selbstgemachte Leberwurst, Sülze oder kalten Braten. Der eigene Herd ist wirklich was Wert 🙂
Gästen, die aus Deutschland zu uns kommen, fällt es trotzdem manchmal schwer, auf Salami & Co. zu verzichten. Es geht da wohl mehr ums Prinzip 🙂 Gar nicht so leicht, wenn man auf das Wurstangebot im Supermarkt angewiesen ist. Mehrere Sorten Kochwurst liegen an der Frischetheke, im Kühlregal allerlei abgepackte Ware, darunter auch Bacon und Geräuchertes. Nur es schmeckt nicht wie gewohnt. Vielleicht beim Lidl, beispielsweise in Platanias. Da liegt sogar Schwarzwälder Schinken im Kühlregal – wenn es denn unbedingt sein muss und ins Ernährungskonzept passt.
Meist sind unsere Gäste aber sehr schnell von der Qualität kretischer Produkte – ohne Wurst – überzeugt. Ist die Wurst aus dem Kühlregal erstmal im Haus, bleibt sie meist unbeachtet im Kühlschrank liegen. Denn sie kommt geschmacklich an das, was wir auf den Frühstückstisch stellen, nicht heran.
Lichtblick für Wurst-Fans
Bilder wie diese gibt es auf Kreta so oft nicht. In der Altstadt unweit der alten Markthalle befindet sich das Restaurant »Alexandrino« (Straße Potie 48). Der Besuch dort lohnt sich, denn das Essen ist großartig und der Service klappt.
Und das Beste: Wurst und Schinken werden außer Haus verkauft.
Und noch ein Tipp
Die Meating Group in Platanias bietet hin und wieder eine Art Kochwurst an, die in mir beste Erinnerungen an die hausgemachten frischen Produkte meines Opas hervorruft. Und der verstand sein Handwerk! Auch der Bacon hat dort eine völlig andere Qualität als im Supermarktregal.