Wir lieben Avocados und die von Kreta sind ganz besonders gut. Kein Wunder: Sie sind quasi »um die Ecke« hier im Westen von Kreta gereift. Weite Transportwege mit ihren Folgen und künstliche Reifung entfallen.
Avocados gelten als Superfood. In Deutschland sind sie allerdings in Verruf geraten – als gewaltiger Umweltsünder. Der ökologische Fußabdruck ist schon wegen der langen Transportwege aus Brasilien, Chile, Südafrika, Mexiko und Peru sehr hoch. Hinzu kommen die Abholzung des Regenwaldes und der extrem hohe Wasserverbrauch.
Griechische Avocados aus der Chania Region
Avocados werden für die Landwirte in Griechenland und insbesondere auf Kreta immer bedeutsamer. Das habe auch zu einem Anstieg der Exporte geführt, schreibt Greek Food News. Und weiter: „6.633 Tonnen wurden 2018 in Griechland erzeugt, 90 Prozent davon im Regierungsbezirk Chania auf Kreta“, denn Klima und Boden in Westkreta sind ideal für den Anbau der Früchte. Erklärtes Ziel sei, Avocados durch eine geschickte Auswahl der Sorten rund ums Jahr bereitstellen zu können.
Exportiert werde auch nach Deutschland, schreibt Greek Food New. In Berlin ist von den kretischen Avocados leider noch nichts angekommen. Dafür essen wir reichlich von den köstlichen Früchten, wenn wir auf Kreta sind. Egal ob pur, im Salat oder als Brotaufstrich: Wir können von kretischen Avocados nicht genug bekommen. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Avocados in Griechenland wird mit 0,65 Kilogramm pro Jahr angegeben. Wir liegen da deutlich drüber.
Traditionelle Landwirtschaft im Experiment
Die landwirtschaftlichen Erzeuger von Kreta aktivieren ihre Marketingaktivitäten. Sie streben das EU-weit einheitliche Siegel g.g.A. an, das für „geschützte geografische Angabe“ steht. (Stand: 2018) Wie weit die Bestrebungen sind, wissen wir nicht.
Daneben sind wir auf interessante private Initiativen gestoßen. Bei »The Olive Farm« im Dorf Litsarna, Apokoronas zum Beispiel züchten die Betreiber ihre Keimlinge und Jungpflanzen selbst, und zwar nicht nur Avocados, sondern auch eine Reihe anderer Pflanzen. Links im Bild der zum Keimen angesetzte Kern, dahinter die Jungpflanzen.
Ein besonders schöner Avocadobaum fiel uns im Kloster Chrysopigi auf. Die Schwestern des Ordens betreiben hier ökologische Landwirtschaft und verkaufen auch Kostproben ihrer Produkte im Klosterladen. Der Baum steht direkt in der Nähe der Kirche, die man beim Klosterbesuch besichtigen kann.