Gramvousa und Balos auf dem Seeweg

Die Tagestour zur Balos-Lagune und zur Pirateninsel Gramvousa mit dem Ausflugsschiff hatte sich unser Besuch aus Deutschland gewünscht. Wir ließen uns überreden.

Balos und Gramvousa gelten als Traumziele und so ist das Interesse an Ausflügen dorthin groß. Die Fahrt zum ersten Stop mit den Schiffen, die in der Saison täglich ab Kissamos starten, dauert etwa eine halbe Stunde. Allein ist man natürlich nicht – weder im Hafen, noch später auf dem Boot oder nach dem Anlegen an den beiden Haltepunkten.

Drei Ausflugsschiffe waren an diesem Tag auf unserer Route unterwegs. Zum Glück landeten nicht alle gleichzeitig an. Während unser Schiff zuerst Balos und danach Gramvousa ansteuerte, fuhren die beiden kleineren Schiff in der umgekehrten Reihenfolge.

Balos, Traumstrand im Nordwesten Kretas

So sieht man Balos nur, wenn man den Landweg nimmt. (Bild vom Mai 2016)

Die exotische Strandlagune Balos – ein seltenes Naturdenkmal – liegt zwischen der Halbinsel Gramvousa und dem Kap Tigani. Ob es sich dabei wirklich um einen der besten Strände der Welt handelt, muss jeder für sich entscheiden. Sehenswert ist dieses Fleckchen Erde aber schon.

Wir waren schon oft hier, allerdings immer individuell mit dem Auto. Am besten fährt man früh morgens oder am späten Nachmittag. Doch die Fahrt über den Schotterweg bis zum Parkplatz hoch über der Lagune ist beschwerlich, mehr noch später der Aufstieg zurück zum Parkplatz nach dem Baden. In der Saison stehen die Autos zudem dicht an dicht. Das Schiff könnte also eine schöne Alternative sein, wären da nicht diese Massen von Menschen …

Das Ausflugsschiff hat in Balos zum Baden angelegt.

Auf der Fahrt mit dem Schiff verspricht die Werbung eine gute Sicht auf Höhlen und vieles mehr. Doch dazu muss man auf der richtigen Seite sitzen …

Zum Baden in Balos bleiben gut zwei Stunden. Auf dem Schiff konnte man für den Aufenthalt Proviant einkaufen sowie Sonnenschirme ausleihen. Wer empfindlich ist, sollte zugreifen, denn einen Schattenplatz sucht man an Land vergeblich.

Weil wir bei dem heißen Sommewetter keine Lust auf lange Fußmärsche hatten, blieben wir mit all‘ den anderen Menschen nahe am Bootsanleger. Böser Fehler, denn der Meeresboden hier ist felsig mit zum Teil sehr scharfen Kanten. Also unbedingt Badeschuhe mitnehmen und trotzdem vorsichtig sein!

Imeri Gramvousa

Gramvoussa vom Boot aus fotografiert

Gramvousa ist über den Landweg nicht zu erreichen. Insofern war der heutige Besuch auch für uns eine Premiere. 15 Minuten brauchte unser Schiff für die Strecke ab Balos. Schon bei der Anfahrt beeindruckte die ganz besondere Natur, die wir so auf Kreta noch nicht gesehen hatten. Agaven, echte Kapernsträucher und vielerlei Kräuter fielen uns auf.

Und es gibt jede Menge zu erkunden: Klippen, Hügel, wunderbare Strände sowie die Legende vom verborgenen Piratenschatz und die Festung Gramvousa. Beschreibung auf Wikipedia › Die legendäre Burg Gramvousa bauten die Venezianer 1579 auf einem steilen Felsen mit tollem Panoramblick. Gute Gründe für einen Besuch also.

Wären da nicht die gefühlt unendlich vielen Menschen …

Pirateninsel Gramvousa: Aufstieg zur Burg

Als unser Schiff an dem kleinen Anleger festmachte, war die Insel praktisch „voll“. Im Gänsemarsch kletterten Touristen aus aller Welt aufwärts zur Burg und hatten Mühe, rechtszeitig zur Abfahrt wieder unten am Schiff zu sein. Wieviel Zeit da für die Besichtigung blieb, ist schwer zu sagen.

Nichts für uns! Aber wir kommen wieder, denn es gibt Alternativen zu den großen Ausflugsschiffen.

Alternativen zum Schiff

Power-Boote fahren Balos, Gramvousa (und auch Menies-Strand) in der Touristensaison regelmäßig an. Die Ausflüge sind in Kleingruppe, aber auch als private Tour möglich, inklusive Schnorchel-Stops an interessanten Stellen. Lunch-Pakete und Getränke sind auch dabei. Los geht’s ab Chania, Kolymbari oder Falassarna,
Billig ist das Ganze natürlich nicht. Kalkuliert wird mit ca. 100 EUR pro Person bei 10 Personen auf dem Boot. Dafür gibt es aber auch auch keine Massenabfertigung. Aufpassen muss man nur mit den Ankunftszeiten an den Ausflugsorten. Denn wenn die sich mit denen der Ausflugsschiffe kreuzen, ist der Vorteil hin.