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Winterzeit: Superwetter und extreme Unwetterkatastrophen

Winterzeit Kreta

Temperaturen wie im deutschen Frühling, mittags in der Sonne deutlich über 20 Grad. Winter auf Kreta.

Temperatur am 02.02.2019

Temperatur in Metochi am 2. Februar 2019

Sobald es dunkel wird, kühlt die Temperatur auch schnell wieder herunter. Eine Heizung oder zumindest ein Ofen in der Wohnung ist um diese Jahreszeit sehr sinnvoll. Am Tag aber lässt es sich auf dem Balkon in der Sonne frühstücken, zu Mittag sind wir eh‘ meist draußen und abends je nach Luftfeuchtigkeit. Das ist häufig nicht viel anders als im skandinavischen Campingurlaub – im Sommer! Freizeitaktivitäten aller Art – outdoor – sind möglich, selbst baden, sagt man.

Für uns ist auf Kreta zwischen November und März tagsüber meist T-Shirt-Wetter, auch wenn wir damit von unserer Umgebung überall sofort als »ξένοι« (Ausländer) geoutet werden. Denn für die Griechen ist Winter und da trägt man Stiefel und die dicke Jacke oder doch wenigstens einen Wollpullover. Interessanterweise passen sich auch länger auf Kreta lebende Mittel- und Nordeuropäer schnell an 🙂

Hisbiskus Mitte Januar

Unser Hibiskus Mitte Januar 2019

Nur, der Berliner Winter sieht bekanntlich anders aus. Während in Berlin alles grau in grau ist, der Himmel kaum Struktur hat und kein Blatt mehr am Baum hängt, blüht und grünt es auf Kreta – anders als im Sommer zwar, aber immerhin. Unser Hibiskus-Strauch im Garten trägt wunderschöne gelbe Blüten. Das ist mir noch mit keiner Kübelpflanze in Deutschland gelungen!

Okay, es regnet um diese Jahreszeit oft und dann intensiv. Aber da, wo wir herkommen, sieht so manchmal der Sommer aus. Also alles richtig gemacht!

Wären da nicht die Unwetter …

Wandern südlich von Maleme

Am Freitag noch bei schönstem Wetter unterwegs in den Bergen – seit gestern extremes Ekelwetter

Immer wieder suchen schwere Unwetter die Mittelmeerinsel heim, in diesem Winter besonders viele. Die griechischen Medien sprechen von »untypischen extremen Wetterphänomenen«.

Über den Jahreswechsel und vor zwei Wochen waren wir mehr zufällig zur rechten Zeit in Berlin und haben wenig mitbekommen. Nicht so jetzt! Das aktuelle Tief »Oceanis« wütet sich gerade über die Insel – mit schweren Gewittern, Temperaturabfall, polaren Luftmassen aus Nordwest, hoher See, Starkregen und heftigen Stürmen bis 10° Bft. (Beaufortskala). In höheren Lagen schneit es wieder intensiv.

Unwetter live

Es ist schon unheimlich, bei geschlossenen Fensterläden im Haus zu sitzen – draußen Geräusche, als käme das Meer gleich herein, der Wind pfeift durch die Räume und schüttelt unser Haus aus massivem Beton. Fenster öffnen ausgeschlossen!

Die Fensterläden rechtzeitig zu schließen, ist Schutz vor Zerstörung am Haus und hilft auch, das Wasser draußen zu halten. Innen haben wir es – noch – warm und trocken. Das ist ja leider nicht überall selbstverständlich. Die Stromversorgung ist seit dem Nachmittag immer mal wieder kurz unterbrochen. Wir hoffen, der Strom bleibt, haben aber für den Notfall vorgesorgt. Auch Lebensmittel für mehrere Tage sind da.

Mal schauen, wie es weitergeht. Aktuell blitzt und donnert es gewaltig über den Bergen, der Regen kommt fast waagerecht. Es sollen die schlimmsten Regenfälle seit 60 Jahren sein.

Auch morgen wird der Sturm wohl weiter wüten. Sobald der Spuk vorbei sein wird, heißt es erneut Schäden aufnehmen und beseitigen.

Vor ein paar Tagen gab es schon ein Unwetter mit gewaltigen Schäden

Beim letzten Unwetter – »Chioni« – richteten zwei Tage heftiger Regenfälle und Winde enorme Schäden an: Straßen eingestürzt, Erdrutsche mit Steinen und Schlamm auf den Straßen, Bäume entwurzelt, Häuser und Geschäfte überflutet, Dörfer von der Außenwelt abgeschlossen. Viele Autofahrer waren auf überfluteten Straßen gefangen. Leider gab es auch Todesopfer.

Besonders schwer traf es die Präfektur Chania, in der der Ausnahmezustand verhängt werden musste. Allein hier im Nordwesten in der Gemeinde Platanias sollen 30 Prozent des Straßennetzes zerstört worden sein. Der Vizebezirksgouverneur von Kreta, Apostolos Voulgarakis, bezifferte den Gesamtschaden laut griechenland.net auf 40 Millionen Euro. Das aktuelle Unwetter wird die Schäden ganz sicher weiter in die Höhe treiben.

Der Autobahnabschnitt zwischen Platanias und Galatas auf der Strecke Kissamos – Chania wurde schon beim Unwetter Anfang des Jahres beschädigt. Er ist seitdem gesperrt. Die Sperrung aufgrund der Erdrutsche soll anhalten. Zwischenzeitlich rollt der gesamte Verkehr durch die engen Ortschaften an der alten Nationalstraße – so die Nachrichten VOR dem aktuellen Unwetter.

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