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Es brennt – und wir haben nichts bemerkt

Zarpanews about fire in Platanias
Screenshot Quelle: zarpanews.gr

Gestern Nachmittag brach im fünf Kilometer entfernten Platanias ein Feuer aus. Löschhubschrauber und -fahrzeuge waren im Einsatz. Die Behörden brachten die Situation schnell unter Kontrolle.

Irgendwann musste es mal passieren …

Feuer in Platanias

Quelle: zarpanews.gr

Im Westen des Dorfes Platanias, hinter dem Minoa Palace Hotel, brach gestern kurz nach 16 Uhr ein Feuer aus. Da es zu diesem Zeitpunkt sehr windig war, breitete sich das Feuer in dem mit trockenem Schilf bewachsenen Areal unkontrolliert und sehr schnell aus. Zwei große Hotelanlagen befinden sich in unmittelbarer Nähe sowie Wohnhäuser und der Lidl-Supermarkt.

Hut ab vor den Behörden! Sie handelten schnell und brachten die Situation zügig unter Kontrolle. Effiziente Löschtechnik – am Boden und in der Luft – sowie ein großes Aufgebot an Feuerwehrleuten und Freiwilligen waren im Einsatz und konnten den Brand löschen. Einwohner und Gäste der Region hatte man per Cell Broadcast-Meldung informiert, betroffene Anwohner und Hotelgäste vorsorglich evakuiert. Bis zum Einbruch der Dunkelheit konnte der Brand zwar gelöscht, die Stromversorgung aber noch nicht wiederhergestellt werden. Erst heute früh lief alles wie gewohnt. Die Feuerwehr wird allerdings noch im Dorf bleiben, um ein Wiederaufflammen zu verhindern.

Der Brand soll durch einen Funken an einem Elektromast und die trockene Umgebung entstanden sein. Offiziell bestätigt ist das nicht.

Cell Broadcast funktioniert.

Cell Broadcast Meldung

Um 16:48 Uhr ging die Brandmeldung bei Norbert auf dem Handy ein. Dass die Griechen Cell Broadcast beherrschen, wissen wir ja seit dem ersten Corona-Lockdown im März 2020. Nur ich bekam die Nachricht nicht, weil mein SMS-Empfang aus einem unerklärlichen Grund an diesem Tag generell gestört war. Und so „kämpfte“ ich zu dieser Zeit gerade telefonisch mit der Postbank, denn ich bekam auch die SMS nicht, mit der ich mich für das Gespräch legitimieren sollte.
Norbert hielt mir zwischendurch sein Handy hin und ich las höchst oberflächlich nebenbei: „Wenn Sie sich an der Plateia von Platanias oder westlich davon befinden, machen sie sich über die alte Nationalstraße auf den Weg nach Gerani.“ Dass es sich um Platanias handelt, war bei mir ebenso wenig angekommen, wie der Zusatz: „Flurbrand im Gebiet Platanias. Folgen Sie den Anweisungen der Behörden.“ Und so fuhren wir eine Stunde später völlig ahnungslos von Zuhause aus in das westlich von uns gelegende Tavronitis, um ein paar Dinge zu erledigen.

Wir haben nichts mitbekommen.

Dass es brennt oder gebrannt hat, bemerkten wir erst, als wir wieder zuhause waren. Da fand ich auf Facebook die Fotos der Nachbarn. Feuer- und Rauchsäule waren von deren Grundstück aus gut auszumachen. Wir hatten uns – noch zu Hause – zwar über den Fluglärm gewundert, denn normalerweise finden Flugübungen immer vormittags statt, nachgesehen aber nicht. Ausnahmsweise hatten wir unser Auto an diesem Tag auch auf der Straße vor der Auffahrt zum Grundstück geparkt und waren dann in Fahrtrichtung weitergefahren, wo wir das Feuer objektiv nicht sehen konnten.
Dass die Straßen in Tavronitis verstopft waren wie nie zuvor, verstanden wir deshalb auch erst im Nachhinein: Die Autobahnabfahrt Platanias war wohl gesperrt und so mussten die Fahrzeuge den Highway bereits in Tavronitis verlassen. Der kleine Ort war ziemlich überfordert.

Was lernen wir aus dem Ganzen?

Brände gehören leider zum griechischen Sommer, auch auf Kreta. Behörden, Feuerwehr und Freiwillige waren vorbereitet und haben einen guten Job gemacht. Insofern fühlen wir uns sicher.
Bis Ende Oktober soll die Gefahr von Bränden weiterhin sehr hoch sein. Für das kommende Wochenende gilt aufgrund der Winde wieder die höchste Warnstufe mit all‘ den Beschränkungen, die dazugehören.

Wir jedoch werden unsere Nachrichten künftig aufmerksam lesen. Okay, dieser Brand war nah, aber er tangierte uns nur am Rande. Doch das kann sich ganz schnell ändern. Im Nachhinein erschreckte uns eigentlich nur der berstend volle Supermarkt in Maleme ein wenig. Da waren wohl doch einige im Panik-Mode.

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