Es war ein gewaltiges Naturschauspiel. Schon vorgestern Abend, als wir nach unserem Ausflug an die Südküste die New Road ab Rethymnon Richtung Chania fuhren, waren die Vorboten deutlich zu spüren. Unser vollbesetztes Auto wurde anständig durchgeschüttelt, vor allem, wenn wir über die auf diesem Streckenabschnitt häufigen Brücken an Ausgängen von Schluchten fuhren.
Nach dem Aufstehen gestern Morgen war das Meer „verschwunden“. Der Blick aus dem Fenster war seltsam: Alles eine Masse, gelber Sand wie Nebel in der Luft, der Wind sehr stark. Gut, dass wir für diesen Tag keine Ausflüge geplant hatten …
Mittags ließen wir es uns aber nicht nehmen, das Naturschauspiel in der nahen Umgebung zu beobachten. Kindern, alten und kranken Menschen sowie solchen mit Herz- und Lungenproblemen wird geraten, das Haus bei diesen Wetterbedingungen nicht zu verlassen. Wir haben jetzt eine Ahnung davon, warum das so ist.
Der Flugverkehr gestern war beeinträchtigt. Flieger nach Kreta mussten in Athen landen. Auch die Fähren konnten weder anlanden noch ablegen. Blöd für alle, die gerade an diesem Tag reisen wollten.
Leider kam es auf Kreta durch den Sturm auch zu Unfällen. Ein Mann wurde von einem Baum erschlagen.
Gegen Abend beruhigte sich die Lage. Heute morgen konnten wir uns daran machen, die Spuren auf Fenstern, Balkonen und auf dem Leihwagen zu beseitigen. Sand, wohin man schaut. Ein richtiger Regenguss wäre jetzt schön …
Über den Scirocco
Der Scirocco (auch Sirocco oder Schirokko) ist ein heißer Wind aus südlichen bis südöstlichen Richtungen, der von der Sahara in Richtung Mittelmeer weht. Er ist ein gleichmäßiger heißer Wüstenwind, der oft im Frühjahr, frühen Sommer und Herbst weht. In Extremfällen können auch Geschwindigkeiten eines tropischen Wirbelsturmes erreicht werden. Mehr Infos dazu auf Radio Kreta: http://radio-kreta.de/aus-dem-wetterstudio-der-schirokko/