»Oh, Ihr mögt auch Katzen!«, freute sich unsere frisch eingeflogene britische Nachbarin, als ich sie heute morgen traf. Ich wollte ihr das Kätzchen, das sich in letzter Zeit regelmäßig sein Futter bei uns holte, vor unserer Abreise quasi in Obhut geben. Aber sie kannte die Mieze wohl schon.
Als wir Anfang Mai kamen, spazierte regelmäßig eine Katze über die Terrassenmauer, schaute und war dann auch wieder verschwunden. Irgendwann saß sie abends beim Grillen bei uns auf der Terrasse – total ängstlich in irgendeiner Ecke oder besser noch unter der Liege – und beobachtete uns. Wir gaben ihr behelfsmäßg was zum Fressen und besorgten ab dem kommenden Tag richtiges Katzenfutter.
„Einmal angefüttert, kann sie ganz schnell Eure werden“, schrieb mir meine Nichte, die ich um Futter-Rat bat, als die Vierpfote erstmals kam. Es schien in die Richtung zu gehen. Norbert wurde bald zur Bezugsperson. „Unser“ Kätzchen saß morgens friedlich vor der Zimmertür und wartete, bis er kam. Am späten Nachmittag wiederholte sich das Spiel. Anfassen ließ sie sich allerdings (noch) nicht. Aber sie wurde von Tag zu Tag zutraulicher.
Nun, unsere Nachbarin wird sich sicher kümmern. Möglicherweise hat sie das sogar schon im April getan, als wir in Berlin waren. Wir einigten uns darauf, dass wir uns das Kätzchen „teilen“ werden. Aber wir werden zum Arzt mit ihr müssen. Das Auge muss behandelt werden und eine Sterilisation ist auch nötig – falls es nicht schon zu spät ist …
Nachtrag
Erst spät verstanden wir, dass diese Katze unsere spätere Miezi war. So abgemagert und heruntergekommen, konnten wir sie nicht erkennen 🙂