Die ersten Regenfälle seit Monaten, Wolken am Himmel, deutlich kühlere Nächte und endlich angenehme Tagestemperaturen unter 30 Grad Celsius im Schatten. Es herbstelt auf Kreta.
Auch der längste Sommer geht einmal zu Ende – zum Glück sagen wir vor allem in diesem besonderen Jahr. Denn auf Dürre, langanhaltende Hitzewellen, Wasserknappheit und alles andere, was das diesjährige Sommerwetter so ausgemacht hatte, können wir gut verzichten.
Jetzt beginnt die schöne Zeit auf Kreta
September und Oktober waren immer schon unsere bevorzugten Monate auf Kreta. Wir nahmen den kretischen Herbst als Verlängerung des skandinavischen Sommers, den wir so mögen. Im Sommer Nordeuropa, im Herbst Griechenland – so verbrachten wir über Jahre unsere Urlaube. Die Vorliebe für die Herbstmonate ist geblieben. Es ist toll zu erleben, wie die Natur um diese Zeit wieder zum Leben erwacht.
Der erste Regen lässt die Natur erblühen
An Grün mangelt es auf Kreta natürlich nie, von allein gedeiht die Pracht aber auch nicht – bei aller Anpassungsfähigkeit der Pflanzen. Wir standen den Sommer über täglich frühmorgens auf, um den Garten zu wässern. Das schlechte Gewissen war immer dabei, denn natürlich wussten wir um die Wasserknappheit, selbst in unserer Region. Und dabei nutzten wir schon alles nach, was vertretbar war: Nudel- und Kartoffelwasser, Kaffeesatz und -reste und vieles mehr. Als das Wasser dann auch bei uns abgestellt und sogar der Tank leer war, litt vor allem der Rasen. Es wird dauern, ehe die Fläche wieder gleichmäßig grün sein wird. Mit den Blumen geht das glücklicherweise schneller, wie man nachfolgend sieht.
Schon früher faszinierte uns, wie schnell sich die kretische Natur nach dem ersten Regen erholen kann.
Bei so manchem Landeanflug zum Ausklang des Sommers, damals noch auf Heraklion, fragten wir uns, was uns an dieser vertrockneten, fast wüstenähnlich anmutenden Insel, die wir da vom Flieger aus sahen, faszinierte 🙂
Dann der erste Regen und die Insel zeigte ihre ganze Pracht.
Zeit für Unternehmungen …
Jetzt, wo es nicht mehr so heiß ist und die Insel weniger überfüllt, macht es wieder Spaß unterwegs zu sein. Über den Sommer sah das ganz anders aus. Selbst Chania mieden wir in den letzten Monaten. Bei bis zu vier Kreuzfahrtankünften am Tag wurde der Besuch der wunderschönen Altstadt schnell belastend, mal abgesehen von den fehlenden Parkplätzen in der Stadt.
Auch Ausflüge zu den beliebten Stränden oder zu weiter entfernten Zielen sind wieder entspannt. Nicht nur, dass dort nun wieder „Luft zum Atmen“ ist. In der Saison war der Highway auch unangenehm stark befahren.
Pläne haben wir wie immer viele. Schon lange wollten wir das Töpferdorf Margarites wiedersehen oder auch einfach nur am Sonntag über die Dörfer fahren.
Zwischen Ende Oktober und Mitte November laden zudem traditionelle Feste ein: das Kastanienfest in Prasses oder Elos, diverse Raki-Feste und vieles mehr. Spontane Events können sich im Umfeld der Olivenernte ergeben. Einfach mal auf gut Glück losfahren und vor allem die Hauptstraßen verlassen!
… und Zeit für Hobbies
Wie üblich gingen unsere Freizeitaktivitäten Ende Mai/ Anfang Juni in die Sommerpause. Unser Tanzstudio verabschiedete sich traditionell mit einer gemeinsamen Tanzperformance. Sprachtraining, Pilates und Aerobic starten wieder im Oktober, ebenso der Tanzunterricht bei Dale Paso in Kalidonia. Griechisch tanzen konnten wir in diesem Sommer jedoch auch außerhalb der Tanzschule ausreichend – auf den Festen in der Umgebung, frei von den gestrengen Blicken unseres Tanzlehrer Nikos 🙂
Und dann überlegen wir noch, ob wir uns zusätzlich zum Argentinischen Tango-Kurs anmelden. Dieser Tanz ist hier sehr populär und in Berlin hatte uns das Tanzen immer viel Spaß gemacht.
Wermutstropfen Wetterprognose
Das einzige, was die kommenden Monate trüben könnte, ist das Wetter. Schon die zweite Oktoberhälfte soll nasser und kühler werden als üblich. Die Prognosen sagen eine recht stürmische und für kretische Verhältnisse kalte Herbst- und Wintersaison mit schweren Unwettern voraus. Doch nach aller Erfahrung ist es zwischendurch immer noch schöner als in Deutschland um diese Jahreszeit. Die Natur würde lange Regenperioden eh‘ brauchen. Nur unser Hang macht uns etwas Sorgen, obwohl bisher nie etwas passiert sein soll – sagte unser Vorbesitzer, dem man leider nur bedingt Glauben schenken kann. Doch vielleicht bekommen wir die Sicherung der Mauer noch rechtzeitig hin.