Heute konnten wir unsere Honey aus der Tierklinik holen. Schon im Warteraum war Ihre klägliche Stimme zu hören. Die kleine Transportbox mag das freiheitsliebende Kreta-Kätzchen überhaupt nicht.
Hinter unserem zuckersüßen Fellnäschen – eben Honey 🙂 – liegt eine reichlich anstrengende Woche in der Klinik von Doc. Sophy in Chania: Sterilisation, Untersuchungen, Impfungen, Chipen usw. Wenn sie denn schon mal da ist …
Die Sterilisation war dringend nötig. Denn die kleine Honey ist äußerst beliebt bei den Katern in unserer Umgebung, so wohlgeraten und gesund wie sie ist. Dass sie kerngesund ist, bestätigte uns auch die Tierärztin. Im Vorgespräch noch hatte sie auf allerlei Ungeziefer und Krankheiten verwiesen, die so eine in der Freiheit lebende Katze befallen könnten. Doch Honey hatte davon gar nichts und so brauchten wir nicht einmal ein Flohmittel.
Seit Honey beim Doc war, ist uns nun wohler, denn sechs Katzen auf dem Grundstück sind völlig ausreichend.
Blöd nur, dass Honey Schwestern hat …
Die Gefahr von weiterem Katzennachwuchs ist also noch nicht gebannt. Auch die sieben Monate alten Kätzchen Nanny, Olly und Mini sowie die ein Jahr ältere Nicky sind „very popular girls“. Die Kater stehen sprichwörtlich Schlange …
Eigentlich sollte ja Nicky zum Doc. Doch nach den Ereignissen vor zwei Wochen konnten wir sie weder in die Falle noch in eine Transportbox bekommen. Unser Versuch, sie auf dem Balkon zu greifen, ging gründlich schief. Nicky wehrte sich heftig und verletzte Norbert erheblich – trotz der dicken Arbeitshandschuhe. Die Tierärztin sah sich die Kratz- und Bisswunden an und gab genaue Instruktionen, wann wir zum Arzt müssen. Aber wir hatten Glück: Auch Nicky ist gesund und kann damit auch keine Krankheiten übertragen. Und die vielen Wunden heilten ohne Komplikationen ab.
Im Prinzip können wir nun jederzeit eine unserer anderen Katzen in die Tierklinik bringen. Einen Termin brauchen wir nicht. Nur einfangen müssen wir sie natürlich …
Die Vet Clinic von Dr. Sofia Terezaki in Chania
Wirklich schade, dass wir die Tierklinik in Kounopithiana nordöstlich von Chania nicht eher kannten. Dann nämlich wäre die Irrfahrt mit Nicky vor zwei Wochen doch noch gut ausgegangen … Freunde hatten uns die Klinik dann Anfang der Woche empfohlen, als nirgendwo in unserer Nähe ein Termin für eine Sterilisation frei war. Bei Doc Sophy bekamen wir einen. Und wir erlebten als Katzen-„Hoster“, die mangels Erfahrung mit Haustieren oft ziemlich hilflos sind, erstmals wirkliche Unterstützung.
Den Wunsch der Tierärztin, die frischoperierte Mieze eine Woche in der Klinik zu behalten, werteten manche unserer Bekannten als Geldschneiderei. Wir nicht! Im Gegenteil: Wir mussten bei Miezi und Mammi erleben, dass die Patientinnen gleich nach der Operation wieder in die Natur verschwanden. Insofern waren wir Doc Sophy sehr dankbar. Und der Preis für Kost und Logis war moderat, zumal sie ja so auch noch Untersuchungen und Impfungen machen konnte.
Nachtrag 23. Februar 2022
Honey geht es sehr gut. Anders als seinerzeit Miezi und Mammi verschwand sie nicht für längere Zeit, nachdem wir die Tür der Transportbox geöffnet hatten. Sie blieb auf dem Grundstück und kam auch pünktlich zum „Abendessen“. Unruhig war sie zunächst, aber Schwester Olly reagierte auf das Mauzen. Sie kam vom Balkon, kuschelte und beruhigte Honey. Ich hätte heulen mögen, so herzergreifend war die Szene.
Die Woche in der Klinik veränderte die wilde Katze sehr. Sie reagiert nun auf ihren Namen und hat kaum Angst vor uns. Okay, streicheln dürfen wir sie nicht. Aber sie läuft auch nicht weg. Mal sehen, was die Zeit noch bringt. Immerhin ist sie nun MEINE Katze. Das habe ich sogar schriftlich 🙂
Nachtrag 07. Dezember 2022
Es grenzt an ein Wunder: Seit gut einer Woche lässt sich Honey plötzlich streicheln und sogar kuscheln. Sie konnte nicht genug bekommen. Wenn Honey erstmal in den „Liebeswahn“ verfällt … 🙂 Wir sind gespannt, wie das weitergeht.