Terra Creta Estate befindet sich nur sieben Kilometer von unserem Kreta-Zuhause entfernt. Höchste Zeit für einen Besuch vor Ort.
Wow, ist das kompliziert mit dem Olivenöl!
Die geführte Tour heute durch die Produktionsanlagen von Terra Creta Estate war höchst aufschlussreich. Wir haben gelernt, wie und wann man Oliven erntet, mit welchen Schädlingen und Wetterunbilden sich die Bauern herumplagen und wie das gute Olivenöl entsteht. Da sehen wir die Oliven rund um unser Haus doch gleich mit ganz anderen Augen.
Terra Creta hat in moderne Technik investiert, achtet streng auf Qualität und hat einen festen Stamm von Lieferanten aufgebaut, die regelmäßig geschult werden. Das scheint sich auszuzahlen, denn das Öl von Terra Creta hat in den letzten Jahren regelmäßig Preise gewonnen.
Unser Guide, sonst zuständig für Laboruntersuchung und Qualitätskontrolle, hatte viel zu erzählen. Da die Bauern nach Output bezahlt werden und nicht nach den Säcken, die sie abliefern, sind Konflikte vorprogrammiert. Aber sie scheint sich durchsetzen zu können.
Zehn Prozent des Outputs je Anlieferung muss der Bauer für die Verarbeitung seiner Oliven an die Mühle zahlen. Über den Rest kann er verfügen, auch wenn der überlicherweise hier in den Tanks der Mühle verbleibt, damit das Öl seine Qualität behält. Das Gros der Produktion geht ins Ausland – kein Wunder, denn Kreter haben Öl und müssen es nicht kaufen. Hochzeit in der Mühle ist von November bis Februar. Da wird fast rund um die Uhr und sieben Tage die Woche gearbeitet.
Alles hier ist hochmodern
Die modernen Produktionsanlagen bei Terra Creta und die Sauberkeit waren beeindruckend. Es läuft ziemlich viel vollautomatisch. Verarbeitet wird die Sorte „Koroneiki“, die überall in und um Chania wächst. Hier in Kolymvari sollen die besten Bäume stehen. Entsprechend preisintensiv ist das Öl.
Abfälle gibt es kaum. Was nach dem Pressen der Rohmasse übrig bleibt, wird zu Heizmaterial verarbeitet. Es stinkt furchbar, wenn man im Winter ein paar Kilometer weiter westlich an der Fabrik vorbei fährt, die die Pellets produziert. Während der Heizperiode riecht es auf der ganzen Insel irgendwie nach Olivenpaste.
Verkostung der Terra Creta Produkte im Show-Room
Zum Abschluss der Betriebsführung weihte uns unser Guide in die Geheimnisse des Sortiments und der Ölverkostung ein. Neben den Standard-Sorten – Öl aus der Chania-Region, Öl aus der Kolymvari-Region und Bio-Öl – stellt man auch ein paar Specials her, die sich durch einen besonders geringen Säuregrad auszeichnen und teilweise sogar als Medizin gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten Einsatz finden.
Unser Fazit
Ja, es sind sehr gute und schmackhafte Öle. Unseren langjährigen Favoriten – das Universalöl aus Agia Triada – konnten sie aber nicht toppen. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Nun ja – vielleicht ist es auch nur die Gewohnheit …
Terra Crete Estate hat eine sehr gute Website. Hier kann man viel über Oliven und ihre Verarbeitung erfahren und sogar checken, ob das Öl, das man irgendwo als Terra Creta im Ausland kauft, tatsächlich von hier ist. Link zur Website