Wer große Parties open air an Silvester erwartet, ist auf Kreta falsch. Festlich begehen kann man den Jahreswechsel trotzdem. Und, wenn das Wetter mitspielt, sogar im Freien.
Über Mittag war viel los auf den Straßen von Chania und in den Orten unterwegs. Grilldüfte überall, denn an vielen Plätzen wurde gemeinsam gegrillt. Raki floss reichlich. Bei unserem Bummel durch die Altstadt kam aus Geschäften, Cafés, Restaurants, aber auch privaten Häusern laute Musik. Die Menschen feierten. In der zentralen Markthalle in der Innenstadt von Chania und drum herum wurde getanzt, professionell und improvisiert.
Das sah am Abend ganz anders aus. Zwar gab es Menschen auf der Straße, aber längst nicht so viele wie den Tag über. An ganz normalen Wochenende ist abends mehr los. Auch die Bühne vor der Markthalle war verlassen – Soundcheck, mehr nicht. Dass sich das ändern könnte, hofften nur unsere Freunde, die über Silvester zu Besuch waren. Wir hatten ja schon den Jahreswechsel 2007/8 hier verbracht …
Rund um den Venezianischen Hafen herum war es sogar richtig leer. Und so bekamen wir mit Leichtigkeit Plätze für unser Silvesteressen in unserem Lieblingsrestaurant.
Kurz vor Mitternacht fanden wir uns wieder an der Markthalle ein. Diesmal spielte Musik, ein paar Zuschauer hatten sich inzwischen auch versammelt. Nach dem Countdown und dem „Prosit Neujahr“ noch ein kurzes Feuerwerk – alles. Wir hatten Sekt mit und stießen mit unseren Plastekelchen an. Mehr Silvester war nicht. Eine halbe Stunde später saßen wir im Taxi und ließen uns zurück nach Metochi fahren.
Unsere Taxifahrerin fuhr über die Schnellstraße in Richtung Platanias und nicht über die Dörfer. Das würde so schneller gehen, meinte sie, denn auf der Alten Nationalstraße wäre jetzt zu viel Verkehr. Die Kreter würden nach Mitternacht die Bars aufsuchen, die sich dort befinden, um gemeinsam zu spielen und zu trinken. Wir fanden, dass Schlafen gehen die bessere Option ist.