Am 25. März begehen die Griechen landesweit den Unabhängigkeitstag. Der Tag ist neben dem 28. Oktober ein Nationalfeiertag in Griechenland.
Auch auf Kreta wurde heute wieder gefeiert, obwohl es hier mit der Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich noch „etwas“ länger dauerte. Und feiern bedeutet an so einem Tag, dass eine Parade durch die Innenstadt stattfindet. Wir kennen das schon vom Oxi-Tag im vergangenen Oktober und fremdeln inzwischen nicht mehr 🙂
Neben Schülern, Studenten und Soldaten waren auch jetzt wieder Feuerwehr, Polizei sowie viele Tanzformationen bei der Parade dabei, so auch unser Tanz-Studio „Dale Paso“. Wir widmeten unseren Auftritt einem weiteren Ereignis, das sich in diesen Tagen zum 100. Mal jährt: der kleinasiatischen Katastrophe. Passend zum Anlass trugen wir Trachten aus Kleinasien und Kappadokien – quasi als Vorbereitung auf unsere Musik- und Tanzperformance am Sonntag.
Gestern konnten wir unsere Kostüme erstmals probieren. Sie waren deutlich unkomplizierter anzuziehen als die vom letzten Oktober. Trotzdem dauerte es heute früh, ehe wir fertig hergerichtet waren, inklusive der einheitlichen (und in meinem Fall höchst unvorteilhaften) Steckfrisuren für die Frauen.
Geschichtliches
Der 25. März ist sowohl ein Nationalfeiertag als ein religiöser Feiertag. Die Griechen gedenken an diesem Tag der Befreiung von der fast 400 Jahre währenden Herrschaft des Osmanischen Reiches. Gleichzeitig wird die für die orthodoxe Kirche bedeutsame „Verkündigung des Herrn“ (Evangelismos) gefeiert.
Der Überlieferung zufolge begann am 25. März 1821 die Erhebung der Griechen gegen die osmanischen Fremdherrschaft. Der Erzbischof von Germanos segnete das weiße Banner mit dem blauen Kreuz im Kloster von Agia Lavra und gab damit das Signal für den griechischen Freiheitskampf. In Gedenken an den Beginn dieses Ereignisses wurde der 25. März im Jahr 1838 von König Otto zum Nationalfeiertag erklärt. (Quelle: griechenland.net)
Wer sich speziell für die Befreiung Kretas interessiert, wird auf Wikipedia fündig.
Über den Griechisch-Türkischen Krieg und die kleinasiatische Katastophe hält die Griechenland-Zeitung einen speziellen Beitrag bereit: Link
Was isst man an solch‘ einem Tag?
Das Essen passend zum Ereignis ist Kabeljau, der in Teig gebraten und mit Skordalia serviert wird, griechisch: Bakaliaros me Skordalia. Letzteres ist eine Knoblauchpaste aus Brot oder Kartoffeln. Traditionell bestand dieses Gericht aus gesalzenem Kabeljau. Der hatte früher den Vorteil, dass er auch da erhältlich war, wo es keinen rohen Fisch gab. (Quelle: www.crete.pl) Wir haben das Gericht vor Jahren mal in der Taverna Maleme probiert und es hat uns gefallen. Da kocht ja die Mama, also muss es schmecken.