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Wir sind stinksauer, denn es geht nicht vorwärts

Wütend sein

Eigentlich sollten wir schon seit einem Monat im neuen Haus wohnen. Stattdessen sind wir immer noch am alten Platz. Es geht nicht vorwärts!

Anfang Februar keimte kurz Hoffnung auf. Passiert ist seitdem nichts. In dieser Woche mussten wir der Umzugsfirma zum zweiten Mal absagen bzw. den Termin erneut verschieben – auf unbestimmt. Gut, dass uns Chania Movers so entgegenkommt.

Das Schlimmste war, dass weder Maklerin noch Anwalt mit uns reden wollten. Von Zeit zu Zeit telefonierten wir mit dem Verkäufer und motivierten uns gegenseitig. Jenny und Alex können uns nur leid tun, denn sie leben seit Anfang der Woche mit einem Notkoffer in ihrem Noch-Haus. Der Rest ist bereits unterwegs nach UK.

Leben auf gepackten Kisten

Sooo viel besser geht es uns jedoch auch nicht. Unser Gästezimmer und Teile in den anderen Räumen sind bereits auseinandergenommen, Kisten stapeln sich. Gemütlich ist anders!

Draußen bauen wir schon unseren „Märchengarten“ ab: Kübel für den Umzug zusammenstellen, andere leeren und die Blumenerde für neue Projekte sammeln, unsere bemalten Steine und all‘ die andere Deko für den Transport sichern, Grünschnitt kleinschnipseln – in Ermanglung eines Häckslers. Letzteres brauche ich als Mulch für die Hochbeete, die ich plane. Nun die Pflanzen, die wir umsetzen wollen, stehen immer noch in der Erde, obwohl das mehr als blöd ist, denn sie fangen bei den Witterungsverhältnissen auf Kreta schon an zu blühen und starke Wurzeln auszubilden. Doch der Zeitplan ist uns einfach zu unsicher.

Sorge um unsere Gästekätzchen

GästekätzchenWas mit unseren kleinen Streunern passiert, raubt mir inzwischen den Schlaf. Denn in den letzten Monaten habe ich sie sehr lieb gewonnen. Drei der acht lassen sich jetzt sogar kuscheln und damit leicht einfangen. Die anderen würden wir etwas härter anfassen müssen. Auch das wäre letztendlich kein Problem – so der Stand, als es noch kalt und nass war.

Jetzt haben wir fast März und damit Frühling auf Kreta. Da kommen die Kätzchen nicht mehr so regelmäßig zu uns. Je weiter es ins Frühjahr geht, umso weniger Chancen haben wir, sie mitzunehmen. Bleiben sie aber auf dem Grundstück, sind sie bei der Nachbarschaft in Gefahr.

Neuer Hoffnungsschimmer

Nach einer nahezu durchwachten Nacht wollte ich es vorgestern wissen und begab mich gegen Abend in das Maklerbüro – bereit zur Konfrontation 🙂 Die war aber gar nicht nötig. Es war die Maklerin selbst, die einen für ihre Verhältnisse höchst energischen Anruf startete. Das andere Ende versprach eine Lösung bis zum nächsten Tag nach zehn. Und jetzt verstand ich auch, worum es die ganze Zeit ging: Der Bauingenieur des Verkäufers hatte zum dritten Mal in Folge eine falsche Bauzeichnung geliefert, die die zwischenzeitlich erfolgte Teilung des Grundstücks nicht abbildete. So aber ist das Grundstück nicht verkaufbar.

Gestern am Nachmittag kam dann die erlösende E-Mail aus dem Maklerbüro. Diesmal sei die Bauzeichnung korrekt und liege jetzt sowohl unserem Anwalt als auch der Notarin vor. Es kann also weitergehen.

Blöd nur, dass am kommenden Montag „Καθαρά Δευτέρα“ –  also „sauberer Montag“ – und damit ein Feiertag ist. Auf den einen Tag soll es nun auch nicht mehr ankommen.

Nachtrag 02.03.2023

Wer nun denkt, alle Probleme seien gelöst, irrt gewaltig. Gestern Abend hatten wir einen Termin bei unserem Anwalt, der uns die verzwickte Rechtslage erklärte. Es wird also noch dauern …

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