Von Pirgos Psilonerou nach Kontomari. Weit war der Weg nicht, denn wir bleiben in der Gegend. Das war uns sehr wichtig bei der Suche nach einem neuen Zuhause auf Kreta.
Vom Ferienhaus zum Dauerwohnsitz
Wir haben unser Ferienhaus gegen ein altersgerechtes For-Ever-Home oben auf dem Berg „getauscht“ und damit gleich noch ein paar Probleme gelöst, bevor sie uns oder den Kindern auf die Füße fallen. Intensiv hatten wir uns im August und September 2022 nach etwas umgeschaut, das unseren Anforderungen genügt, für das wir aber auch unser altes Kreta-Zuhause ohne Wehmut verlassen würden. Denn wir hatten uns dort über Jahre sehr wohlgefühlt. Als wir schon fast aufgeben wollten, entdeckte ich auf der Website von Elizabeth Real Estate unser neues Objekt …
Ein paar Tage später unterschrieben wir den Vorvertrag. Doch seit September hieß es warten, warten, warten … Unsere Geduld wurde extrem auf die Probe gestellt. Sehnsüchtig schauten wir vom Balkon aus hoch auf den Berg, wo wir wohnen würden. Doch erst Ende März konnten wir endlich kaufen.
Umzug mit Hindernissen
Für den Tag X existierten auf meinem Rechner seit vielen Wochen Checklisten und Pläne. Doch meistens kommt es anders … Ich lag mit einer äußerst fiesen Stirn-, Nasenneben- und Kiefernhöhlenentzündung erstmal so richtig flach 🙁 Wir hielten trotzdem an dem mit Chania Movers vereinbarten, sportlichen Umzugstermin fest, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Bis zum 9. April war jedoch noch eine Menge vorzubereiten, sowohl im alten wie auch im neuen Haus – mit nicht einmal halber Kraft schwierig. Zum Glück hatte der Handwerker Zeit. Denn unbedingt brauchten wir die Außengehege für unsere Kätzchen, damit der Umzug klappt.
Das von Elias gebaute Outdoor-Gehege für unsere Katzen sicherten wir noch mit Netzen ab und statteten es liebevoll mit Hütten, Futterplatz, Sonnenschutz und Spielzeug aus.
Der Bau der Gehege wäre fast schief gegangen, denn unser Verkäufer wollte plötzlich nicht ausziehen und unseren Handwerker auch nicht wie verabredet auf’s Grundstück lassen. Der Kaufpreis sei auf seinem UK-Konto nicht eingegangen. Doch ein Anruf bei seiner Bank hätte gereicht. Später entschuldigte er sich in aller Form für sein Benehmen – und war dann endlich weg.
Hinterlassen hat er viel Chaos, das uns in der Folge jede Menge Nerven, Geld und Rennereien kostete. Es dauerte, ehe wir wieder Strom hatten. Auf brauchbares Internet können wir nur hoffen. Und dann die vielen technischen Geräte, die defekt und damit zu ersetzen sind …
Es geht endlich los …
Chania Movers war eine sehr gute Wahl. Was die Truppe in der kurzen Zeit geleistet hatte beeindruckte uns sehr, auch wenn manches recht unkonventionell war.
Unser Vorbesitzerpaar verkaufte möbliert. Da wir aber auf jeden Fall unsere Einrichtung behalten wollten, planten wir einen Möbeltausch. Schon vor dem finalen Umzug fuhren wir allein oder mit Freunden Gegenstände hin und her und richteten v.a. die Schlafräume im neue Domizil her. Ich freute mich über den großen Kühlschrank. Da hatte doch der Macho-Verkäufer im Kotsovolos-Markt in Chania noch letztes Jahr empfohlen, Norbert solle mir ein neues Haus kaufen, wenn ich unbedingt einen großen Kühlschrank wolle 🙂
Die großen schweren Kübel fuhren unkonventionell auf der Ladeplattform mit. Zum Glück mussten wir nur den Berg hoch.
Auch für meinen kleinen, aber sehr üppigen Garten in Pirgos Psilonerou fand sich eine Lösung. Dabei erwiesen sich die vielen Kübelpflanzen als sehr sinnvoll. So konnten die meisten Pflanzen inklusive Deko unkompliziert umziehen. Nur in Einzelfällen war es nötig, Pflanzen für den Umzug auszugraben. Orange, Hibiskus und Granatapfel mussten wir schweren Herzens im alten Objekt lassen. Im April kann man die Bäume leider nicht mehr umsetzen, ohne sie kaputt zu machen.
Beim Umzug des schweren Steingrills halfen uns Nikos und Niki aus dem Baumarkt in Maleme, wo wir das Teil seinerzeit gekauft hatten. Sie stellten zwei Arbeitskräfte ab für den Ab- und Wiederaufbau und schickten einen Lkw mit Kran für den Transport. Der Preis für das Projekt war höchst moderat. „Alles für unsere Kätzchen, die wir so lieben,“ lächelte Niki, als ich zum Bezahlen kam. Sie selbst hat zwölf 🙂
Unser Inhouse-Samtpfötchen-Trio bekam von den Umzugsaktivitäten wenig mit. Wir holten sie bereits am Vorabend des Umzugstages ins neue Haus. Ihren Raum ließen wir am Umzugstag sicherheitshalber verschlossen. Für unsere Außenkätzchen hatten wir ein eigenes Programm. Umziehen mit Katzen ›
Geschafft!
Zunächst ganz herzlichen Dank an alle Freunde, die geholfen haben! Ohne Euch hätten wir das nicht gepackt.
Noch sieht es im neuen Haus und auf dem Grundstück etwas chaotisch aus. Bis alles seinen Platz gefunden hat, wird es dauern. Zumal die Lieferung von IKEA mal wieder auf sich warten lässt. Die neuen Haushaltsgeräte treffen auch erst nach und nach ein.
Offen ist zudem die defekte Haustechnik. Wir werden wohl den Baumeister unseres Vertrauens – Kyriakos Koutsogiannakis – für einen Check holen müssen. Dann sehen wir weiter.
Auch Streichen wäre keine schlechte Idee. Unser Verkäufer erzählte stolz, dass er nach seinem Farbanstich mit einer speziellen und teuren Farbe seit zehn Jahren nicht streichen musste. Genau das sieht man leider – innen und außen. Da bekommt Maler Spiros zu tun. Wir hoffen, er hat bald Zeit.
Und die Freiflächen warten. Ich wollte definitiv mehr Gartenfläche. Dort müssen jetzt (!) sinnvoll Zierpflanzen gesetzt sowie Gemüse, Salat und Kräuter angebaut werden. Und dann das Unkraut …. Da so viel Gartenarbeit auf einmal bei der Größe der Flächen und dem schweren trockenen Boden arg schwierig wird, habe ich mir Hilfe geholt.
Später sollen noch Trockenmauern den Hügel hinter dem Haus terassieren und wir wollen ihn großflächig begrünen. Doch das hat Zeit.
Wichtiger sind die Bauprojekte:
Mal sehen, was Kyriakos sagt. Aber unabhängig davon wollen wir die Fenster tauschen. Da sind wir vom alten Haus her verwöhnt. Doch hier zieht es wieder furchtbar. Über den Sommer mag das angehen, aber der nächste Winter kommt bestimmt und noch haben wir keine Solarpanels.
Schon bevor Familie und Freunde aus Deutschland kommen, sollte eigentlich das Außenbadezimmer fertig sein. Da gingen wir allerdings noch vom Umzug im Februar aus. Mal sehen, wie schnell wir Handwerker bekommen.
Und eine richtige Außenküche wollen wir, denn unser Leben soll sich wieder bevorzugt an der frischen Luft abspielen. Der Steingrill ist doch schon mal ein Anfang.
Wie sagte doch mein Sohn? „Ich wusste, dass Mama ein neues Projekt braucht.“ Er hat sooo recht 🙂
