Ein Loch im Kopf wünscht man sich auf keinen Fall. In der Klinik von Dr. Vittorakis in Platanias erhielten wir schnelle Erste Hilfe.
So hatten wir uns den Sonntagmorgen wirklich nicht vorgestellt: Beim gemütlichen Frühstück im Garten knallte die Haustür zu – der Wind. Der Schlüssel steckt natürlich erneut nicht im Schloss, obwohl wir uns das ganz fest vorgenommen hatten. Doch anders als am 1. Mai wenigsten nicht von innen. Wir sind ja lernfähig 🙂 Alles andere wäre auch schwierig und teuer geworden, denn seit dem Nachbarschaftsstreit liegt kein Ersatzschlüssel mehr im Haus nebenan …
Lösung in Sicht
Bei den aktuellen Temperaturen waren im Erdgeschoss alle Türen zur Terrasse weit geöffnet. Einziges Problem: Es gibt auf der Rückseite des Hauses keinen Zugang zur Terrasse. Die Mauer zum Olivenhain ist geschlossen.
Zu allem Unglück hatten wir am Abend zuvor auch noch das Gartentor zur Straße verschlossen. Und so beschloss Norbert zu klettern – über Mauer und Zaun auf die Straße und dann hinter dem Haus vom Olivenhain aus über die Katzenleiter auf die Terrasse. Ob die hält, war nicht ganz sicher, aber Norbert ist ja schlank.
Was so einfach klingt, war es dann leider nicht. Der Boden vor dem Gartentor ist steinig und uneben und Norbert hatte richtig Pech. Nach dem Sprung vom Pfeiler fiel er nach hinten – mit dem Hinterkopf gegen die Natursteinmauer mit ihren spitzen Steinen. Die Wunde blutete stark. Nachdem die Haustür offen war, versorgte ich die Wunde. Sie ließ sich nicht nur nicht stillen, sie blutete inzwischen so intensiv, dass wir zwingend einen Arzt brauchten. Das sah selbst Norbert ein, der überhaupt keine Lust auf einen Klinikbesuch hatte.
Notfallversorgung in Platanias
Die Privatklinik von Dr. Vittorakis in Platanias ist in der Touristensaison ganztägig auch am Wochenende geöffnet. Da wir dort bisher nur gute Erfahrungen gemacht hatten, fuhren wir hin. Die Alternative wäre die Notaufnahme im staatlichen Krankenhaus in Mournies (Chania) oder in einer der Privatkliniken in Chania (z.B. im Tsepeti-Hospital) gewesen.
Bei Dr. Vittoraki mussten wir nicht lange warten. Der junge Arzt, der uns betreute, nahm auf, was passiert war und welche Beschwerden Norbert hat. Danach behandelte er die Wunde: säubern, desinfizieren, rasieren, nähen. Weil Norberts Tetanus-Impfung so frisch war, musste nicht auch noch gespritzt werden. Ausgerüstet mit einem Rezept für Schmerzstiller und Antibiotikum sowie einem Merkblatt, bei welchen Symptomen sofort der Notarzt aufgesucht werden muss, wurden wir entlassen. Ich wurde vergattert, meinen Mann genau zu beobachten.
Der Worse Case trat zum Glück nicht ein. Heute wurden die Fäden gezogen und schon bald wird nichts mehr zu sehen sein.
Kommerzielles
Wie bei einer Privatklinik üblich, mussten wir die Kosten für die Behandlung sofort begleichen. Eine Abrechnung über die deutsche Versicherungkarte ist nicht möglich. Bei uns kosteten Erstbehandlung und Nachsorge inklusive Wochenendzuschlag rund 100 Euro. Für die TK war das überhaupt kein Problem. Wir bekamen alles in kürzester Zeit anstandslos erstattet.