Tahin – Sesammus oder Sesampaste – ist mir erstmals Anfang der 90er Jahre „begegnet“. Zu dieser Zeit beschloss meine damals 13jährige Tochter, sich fortan vegetarisch zu ernähren. Und ich musste viel lernen.
In Vor-Internet-Zeiten gar nicht so einfach … Zum Glück kamen gerade passende Zeitschriften heraus, die mich fortan in der Küche begleiteten. Und statt Amazon besuchte ich gut sortierte arabische und türkische Lebensmittelhändler in dem nun zugänglichen Westteil von Berlin. Dort war ich bald Stammkundin, die begeistert alles Neue probierte, eben auch Tahin.
In anderen Ländern ist Tahin (auch: Tahini oder Tahina) Teil der Küchenkultur – rund um das Mittelmehr zum Beispiel inklusive Griechenland. Was Tahin so wertvoll macht, ist die Vielzahl der enthaltenen Vitamine und Nährstoffe. Vor allem die B-Vitamine B1, B2 und B6 sind in Tahin enthalten, aber auch jede Menge Kalzium – fast 5 mal so viel wie in Kuhmilch. Das ist nicht nur für Vegetarier, sondern auch in der Fastenzeit wichtig.
Auf Kreta kann man Tahin überall im Supermarkt kaufen: pur aus geschälten oder ungeschälten (und damit noch viel wertvolleren) Samen sowie Varianten mit Geschmack, zum Beispiel mit Honig, mit Kakao oder Orangen versetzt. Letztere finden auch als Brotaufstrich Verwendung, ansonsten für Dips, Süßspeisen, Soßen … In Berlin holen wir unser Tahin bei Dimitris im griechischen Supermarkt »Kalimera« in Mariendorf. (Routenplaner) Die Auswahl ist so wie in Griechenland.
Die in Deutschland bekanntesten Gerichte mit Tahin sind wohl die Falafel und das orientalische Hummus aus pürierten Kichererbsen, vielleicht auch noch das griechische Fava – ein Brei aus Spalterbsen mit viel Zwiebeln und Olivenöl – sowie Halvas. In Israel und Zypern hatte es mir vor allem die köstliche Tahini-Sauce angetan, die als Dip zu frisch gebackenen kleinen Fladenbroten auf den Tisch kam. Dort lernte ich auch erstmals Gebackenes mit Tahin kennen.
Backen mit Tahin?
Selbst mit Tahin zu backen, hatte ich lange nicht probiert. Ich war skeptisch, aber es hat funktioniert, sogar ziemlich gut. Brownies, Kekse, Cognac-Kugeln und ganze Kuchen haben wir inzwischen probiert. Das Sesamöl im Tahin ersetzt in den Rezepten die Butter. Tahin mit Geschmack spart viel Zucker. Denn Sesampaste mit Honig, mit Orangen oder Kakao ist bereits süß. In den Varianten mit Kakao und Orangen steckt anstelle von normalem Haushaltszucker der ernährungsphysiologisch sehr viel wertvollere Rohzucker. Der süßt zudem auch stärker, also muss man sehr viel weniger anderen Zucker zusetzen.
Auf deutschen Plattformen wird zum Backen und für Süßspeisen die weiße Variante aus geschälten Sesamkörnern empfohlen. Uns schmeckt die Paste aus ungeschälten Sesamkörnern besser – auch zum Backen.
Beispiele für Rezepte
Verlinkt habe ich hier die Kuchen und Kekse, die wir probiert haben – mit Dank an die Autoren für die tollen Rezepte.
Bei Rum- bzw. Cognac-Kugeln habe ich ein ganz normales Rezept aus meinem Bestand genommen und „eigenmächtig“ Butter gegen Tahin getauscht. Da mein Tahin in diesem Fall mit Kakao versetzt war, konnte ich zudem auf zusätzlichen Kakao verzichten und die Zuckermenge reduzieren.
Sesam-Walnus-Kuchen von magentratzerl.de:
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Vegane Dattel-Tahini-Kekse von ellerepublic.de:
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Tahini-Brownies von foodlovin.de:
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