Weihnachten fühlt sich bei Sonne und Tagestemperaturen von bis um die 20 Grad seltsam an, finden wir. Auch wenn alle Dörfer und Gemeinden sowie Chania selbst ihr Bestes geben.
Bereits seit Ende Oktober tönt Weihnachtsmusik in den internationalen Geschäften wie Lidl oder Jumbo. Stollen, Lebkuchen & Co. aus dem Lidl haben wir diesmal schon im Oktober probiert. Inzwischen sind auch die Geschäfte in Chania festlich geschmückt. Prächtige weihnachtliche Auslagen laden dort zum Einkaufen ein. Von Asia-billig bis anspruchsvoll ist alles dabei.
In der Vorweihnachtszeit finden allerorts gut besuchte Events statt, auf denen Ersatz-Weihnachtsbäume an zentralen Plätzen feierlich erstmals erstrahlen – bei Musik und Tanz sowie viel Süßem und Getränken, gesponsert von örtlichen Gewerbetreibenen. Die Pseudo-Bäume sind meist kegelförmige Drahtgestelle, die üppig mit Lichterketten und einem Stern darauf geschmückt sind. Eigentlich sind ja Boote das klassische Weihnachtssymbol der Seefahrernation Griechenland. Geschmückte Schiffe sieht man jedoch nicht mehr überall.
Weihnachtsmärkte, wie wir sie aus Deutschland kennen, gehören definitiv nicht zur griechischen Tradition.
Wir sind jetzt keine Fans der deutschen Weihnachtsmärkte – der Glühwein schmeckt selbst gemacht auf der Dachterrasse eh‘ besser 🙂 Doch so spärlich wie in Chania muss es nun auch nicht zugehen. Wahrscheinlich tun wir dem Markt aber auch Unrecht, zumal an einem schönen, sonnigen Samstagnachmittag. Andere Länder, andere Sitten eben.
Weihnachten ist auf Kreta ein Fest der Lichter.
Abends macht der Markt, ehrlicherweise, dann doch etwas mehr her. Auch Chania sieht bei Dunkelheit sehr festlich und stimmungsvoll aus. Gebäude, Baumstämme, Laternen, die Boote in der Marina und vieles mehr erstrahlen von den großzügig installierten Lichtern. Nur ist das alles eben nicht „unser“ Weihnachten …
Weihnachtsfeeling kommt bei mir auf Kreta nie so richtig auf.
Ich bin (war?) ein Weihnachtsmensch. „Mein“ Weihnachten muss jedoch familiären Traditionen folgen, da bin ich ziemlich konservativ. Deshalb verbrachten wir früher die Adventszeit, Heiligabend und den ersten Weihnachtsfeiertag mit der Familie in Berlin. Frühestens am zweiten Feiertag saßen wir wieder im Flieger. Im Corona-Winter 2020/2021 blieben wir dann erstmals – unfreiwillig – über Weihnachten auf Kreta. Das tat weh …
Inzwischen klappt Berlin für uns beide gemeinsam wegen der vielen Tiere nicht mehr. Ein Opfer? Vielleicht. Doch unsere entzückenden felligen Lieblinge möchten wir auf keinen Fall missen ♥♥♥ Trotzdem bin ich froh, wenn Januar und damit der Weihnachtsrummel vorbei ist.
Übrigens: Echte Tanne (mitgebracht), wie im letzten Jahr, wird unseren Tisch 2024 nicht schmücken können. Unsere kleinen Rettungsfälle aus dem Sommer sind einfach noch zu jung und vieeel zu verspielt ♥