Unsere neue Wärmepumpe läuft – für uns ein „Weihnachtswunder“. Denn vom ersten Kontakt bis zur Inbetriebnahme gestern vergingen nur 30 Tage! Und es ist wunderbar warm 🙂
„This is not yet the end of the story“, witzelten unsere finnischen Freunde, als wir Ihnen beim Adventstreffen vor zwei Wochen ziemlich euphorisch von unseren bis dato überaus positiven Erfahrungen mit dem Programm der staatlichen Stromgesellschaft (PPC, auch: DEI) erzählten. Wir erhofften uns von dem Programm die Lösung unseres Heizungsproblems, das wir sofort nach dem Einzug in unser neues Haus festgestellt hatten.
Mit der schwer in die Jahre gekommenen, defekten Ölheizung wären wir in diesem Winter nicht weit gekommen. Doch leider konnten wir über den Sommer keine Heizungsfirma finden, die sich der Sache annehmen wollte. Forciert hatten wir die Reparatur des Systems aber auch nicht, denn in eine neue Ölheizung zu investieren, fanden wir doch wenig zeitgemäß. Wir hätten uns eine richtige Beratung gewünscht … Aber selbst sind die Frau und der Mann 🙂 Bei der Recherche Ende November zu sinnvollen Alternativen stieß ich zufällig auf das Programm der staatlichen Stromgesellschaft zur Ablösung einer alten Ölheizung durch eine moderne Wärmepumpe. Und so nahmen die Dinge ihren unerwartet zügigen Lauf. (Die ersten beiden Wochen des Projekts …)
Resultate des Heizungswechsels
Die Wärmepumpe funktioniert sehr gut und erzeugt ein angenehmes Raumklima. Dass sie zudem noch schick aussieht, ist ein nettes Add-on.
Eine Lärmbelästigung können wir nicht feststellen. Die Anlage brummt leicht vor sich hin. Der Ton ist aber deutlich leiser als zum Beispiel der unseres Kühlschranks. Innen hören wir nichts. Nachbarn, die etwas stören könnte, gibt es an dieser Stelle nicht.
Unser ehemaliger Technikraum ist jetzt leer. Brenner, Öltank, alle Leitungen sowie der Asbest-Schornstein wurden ab- bzw. ausgebaut und fachgerecht entsorgt. In den leeren Raum kann nun unser neues Badezimmer einziehen. So verkeimt, wie es da jetzt aussieht, wird das allerdings eine Menge Arbeit.
Mit der Rechnung und der Bestätigung der Fachfirma kann ich mir von der staatlichen Strom-Company in den nächsten Tagen eine Gutschrift über 500 EUR auf unsere Stromrechnung holen. Sie wird die Mehrkosten nicht kompensieren, ist aber besser als nichts. Heizöl wäre auch nicht günstiger gewesen.
Damit das sprichwörtliche dicke Ende – eine extreme Stromrechnung – ausbleibt, haben wir vorsorglich noch moderne, super isolierte Fenster und Türen geordert, deren Einbau für die kommende Woche zugesagt ist. 2024 sollen Solarpanele auf dem Dach folgen. Nach den positiven Erfahrungen mit der DEI rund um die Wärmepumpe werden wir auch für die Solartechnik das Programm der DEI in Anspruch nehmen.
Heizungswechsel mit festen Servicepauschalen
Wir wurden von Clima Constructions Stelios Dermitzakis betreut, Vertragspartner der staatlichen Strom-Company, die uns diese Fachfirma auch vermittelt hatte – ein Glücksgriff. Der Inhaber Stelios Dermitzakis war als Chef und Projektleiter top, sein Team aus Hydraulikern und Elektrikern aber auch. Es gab jede Menge zu tun.
Danke an Stelios Dermitzakis und sein Team für den excellenten Job!
Bestandteile des Gesamtpreises waren die Wärmepumpe selbst inklusive Beratung und Projektierung zuzüglich Installationsmaterial sowie feste Pauschalen für Hydrauliker- und Elektrikerleistungen. Alle Serviceleistungen sind nachfolgend beschrieben. Wer sich für die Preise interessiert, kann auf der DEI-Website nachsehen und dort unter „I’m interested“ die Fragen beantworten. Anders als auf deutschen Websites muss man nicht erst seine persönlichen Daten eingeben, ehe man eine Aussage zu Preisen erhält.
Projektmanagement
Wir musste uns fast um nichts kümmern. Nachdem die Stromgesellschaft unsere Daten an Clima Constructions weitergeleitet hatte, übernahm Stelios Dermitzakis alles für uns. Er beriet uns kompetent, konzipierte die Anlage inklusive erforderlicher Add-ons wie z.B. ein neuer Heizkörper, erstellte das Angebot, kümmerte sich um die Koordination mit Daikin Europe in Belgien, taktete die Handwerker und nahm die Anlage dann ab. Auch die Papiere für die DEI erhielten wir von ihm. Alles lief wie am Schnürchen.
Erstberatung vor Ort und Projektierung der Lösung
Wir hatten keine Ahnung von Wärmepumpen … Stelios Dermitzakis sah sich bei uns vor Ort um. Er vermaß die Räume, beriet uns zur Größe der Heizkörper und schaute nach der alten Installation. Aufgrund der Eckdaten empfahl er uns als Daikin-Vertreter ein Gerät dieses Herstellers mit 11 kW. Er informierte uns zu den Kosten und besprach mit uns auch sehr offen alternative Technik, für den Fall, dass uns der Marktführer zu teuer werden würde. Anhand der bei uns verbauten Klimatechnik sah er allerdings, dass wir mit Daikin durchaus vertraut sind 🙂 Interessant fanden wir es trotzdem. Daikin sei etwa 2.000 EUR teurer als z.B. Midea, davon sei die Hälfte Qualität, die andere Marke. Wobei die Qualität die Folgekosten beeinflussen würde. Insofern stand unsere Entscheidung schon vorab fest. Trotzdem: Ein solches Gespräch hätte wir uns in Deutschland nicht vorstellen können.
Zudem besprachen wir, was mit der alten Ölheizung passieren soll. Wir wünschten uns, dass der Technikraum komplett beräumt und die Anlage nebst allem Zubehör fachmännisch entsorgt wird. Das wurde uns zugesichert. Clima Constructions würde sich um alles kümmern. Für uns blieben nur zwei Aktivitäten:
- die Erstellung des Betonsockels für die Wärmepumpe und
- das Auspumpen des alten Öltanks, sobald die Wärmepumpe geliefert und die alte Anlage abgeklemmt sein würde.
Für den Abend wurde uns das verbindliche Angebot versprochen. Es kam pünktlich. Und trotz unserer Sonderwünsche gab es bei den Pauschalen für die Arbeitsleistung keinerlei Abweichungen gegenüber den Kosten, die ursprünglich auf der DEI-Website ausgewiesen worden waren. Lediglich der neue, größere Heizkörper kam dazu.
Installation beim Kunden
Keine zwei Wochen nach der Auftragserteilung traf die Anlage bei uns ein. Am Tag zuvor fragte Stelios Dermitzakis telefonisch nach, ob der Betonsockel steht. Da wir den bereits hatten, konnte es losgehen. Zur vereinbarten Zeit kam der Heizungsexperte mit seinen beiden Hydraulikern. Nachdem der Pickup entladen und die Hydrauliker eingewiesen waren, verließ er uns wieder. Bis zur Abnahme war er aber ständig über sein Smartphone mit seinen Handwerkern verbunden. Diese stimmten sich auf diese Weise eng mit ihm ab und gaben Fortschrittsberichte.
Die Hydrauliker arbeiteten anderthalb Tage bei uns:
Am Tag 1 …
(Freitag) desinstallierten sie den Brenner und demontierten den alten Asbest-Schornstein. Sie kümmerten sich zudem um die Heizkörper im großen Raum, die schon für die Ölheizung viel zu klein ausgelegt waren. Der größere der beiden vorhandenen Heizkörper wurde in den Essbereich versetzt, der dortige entsorgt. Im Wohnbereich erhielten wir ein korrekt dimensioniertes Exemplar.
Am Tag 2 …
(Montag) fand die komplette hydraulische Installation der Wärmepumpe statt. Die beiden Handwerker hatten gut zu tun.
Der Elektriker mit seinen Mitarbeitern übernahm am Tag 3 (Dienstag):
Am Montag kam er aber schon kurz allein vorbei, um sich die Arbeit für den kommenden Tag anzusehen. Eine spezielle Stromzufuhr musste angelegt werden. Wir besprachen, wie genau die Leitung gelegt werden soll. Sie musste technisch korrekt sein, sollte innen aber möglichst nichts zerstören und außen optisch diskret verlaufen. Nach unserem Gespräch sprach sich der Elektiker noch in unserem Beisein mit seinem Chef ab. Dann verabschiedete er sich von uns bis zum kommenden Tag.
Am Dienstag arbeitete der Elektriker bei uns ganztags mit seinen beiden Mitarbeitern. Im alten Technikraum wurde der Elektrokasten deinstalliert. Das Kabel für die Stromzufuhr zur Wärmepumpe wurden gelegt, die neue Anlage elektisch angeschlossen. Das Innenbleben der geöffnente Anlage war beeindruckend. Direkt in unserem Haus musste zudem das Display für die elektronische Steuerung montiert werden.
Schließlich wurde die neue Anlage programmiert. Wir entschieden uns für einen konstanten Betrieb mit einer Vorlauftemperatur von 50 °C. Während seine Kollegen bereits zur nächsten Baustelle weiterzogen, programmierte der Elektriker die Wärmepumpe. Dazu war er per Video-Call mit Stelios Dermitzakis verbunden.
Ausbau und Entsorgung der Ölheizung
Die Hydrauliker bauten den Brenner sowie den alten Asbest-Schornstein aus und lösten den Tank aus der Verankerung. Um das Öl mussten wir uns kümmern. Das wurde nicht so einfach, wie gedacht, denn die Tankstelle, die uns mit Heizöl beliefert hatte, konnte das Öl nicht zurückpumpen.
Aber der Zufall half: Unser Hundetrainer kannte einen bedürftigen Nachbarn mit Familie, der dringend Heizöl benötigte. Der Kontakt war schnell hergestellt. Der Nachbar kam mit einem Bekannten. Die beiden Männer pumpten den Tank leer und fuhren das Öl in großen Karnistern weg – Win-Win also.
Der Elektriker desinstallierte die Stromzufuhr für den Brenner. Alle „Überbleibsel“ der alten Ölheizung wurden am kommenden Tag für die fachgerechte Entsorgung auf den Pickup von Stelios Dermitzakis verladen.
Einweisung in die Anlage
Stelios Dermitzakis kam, nachdem alle Arbeiten abgeschlossen waren – nicht nur, um uns die Rechnung zu bringen 🙂 Wobei die Technik eh‘ vorab bezahlt werden musste: 30 v.H. bei Auftragserteilung, der „Rest“ bei Lieferung der Anlage. Offen waren also nur noch die Pauschalen für die Hydraulik- und Elektoarbeiten.
Der Chef kontrollierte, ob alle Heizkörper gleichmäßig warm sind. Vor allem ging es jetzt aber darum, uns die Anlage zu erklären. Wir besprachen die Einstellung der Vorlauftemperatur sowie die verschiedenen Modi für den Betrieb und wir lernten, worauf wir achten müssten, damit alles gut läuft.