Bauunternehmer Kyriakos und Junior Alexis standen vor drei Wochen unerwartet vor der Tür. Die Bauarbeiten könnten schon am kommenden Tag starten. Vielleicht etwas unkonventionell, aber was ist schon normal in diesem Jahr? Wir bestätigten sofort.
Und so verwandelte sich unser kleines Grundstück für 17 Arbeitstage mit drei arbeitsfreien dazwischen in eine Baustelle. Der Samstag ist hier übrigens ein Arbeitstag.
Umfang der Bauarbeiten
- Aufbringen einer Natursteinwand im traditionellen Stil am linken Teil der Fassade sowie am Sockel rechts
- Verlegen eines Rohrs im Boden, das vom zentralen Abwasserrohr unseres Hauses durch den Garten zum Ausgang des Grundstücks führt und für den Anschluss an die zentrale Kanalisation bestimmt ist
- Aufbringen von Natursteinplatten auf dem vorhandenen Betonboden
- Erneuerung der krummen und ausgetretenen Treppe
- Malerarbeiten am rechten Teil der Fassade mit zwei Farbaufträgen
Schon im Februar hatten wir das Projekt mit unseren Stamm-Bauleuten besprochen. Wir einigten uns auf die Details, erhielten ein (griechisches) Angebot per E-Mail und gaben unser Okay. Mitte Mai könnten die Arbeiten losgehen, denn vorher wäre auf den anderen Baustellen des Unternehmens zu viel zu tun.
Der Corona-Lockdown stellte manches infrage. Während der Ausgangsbeschränkungen erhielten wir die Information, dass die Firma arbeite, aktuell aber Probleme mit dem Materialnachschub hätte. Man würde sich melden. Das Melden kam dann zwar etwas plötzlich, aber wir hatten eh‘ gerade nichts vor. Herumfahren auf der Insel – außerhalb der Präfektur – war noch nicht erlaubt und zurück nach Deutschland kamen wir auch immer noch nicht. Zudem musste Norbert seine Augen noch schonen und sollte sich nicht in der Sonne aufhalten. Da waren wir im Haus in jedem Fall besser aufgehoben.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Das fertige Werk sieht sogar schöner aus, als ich es mir vorgestellt hatte. Viele Lösungen hatte Kyriakos von sich aus während des laufenden Projektes eingebracht. Er hat für solche Art Arbeiten einfach den besseren Blick und weiß, was machbar ist. Wir sind froh, auf ihn gehört zu haben, kennen ihn aber auch schon lange genug und wissen, dass wir ihm vertrauen können.
Ohne Vertrauen in den Auftragnehmer klappt es nicht – hier umso weniger. Geduld und eine große Portion Toleranz sind auch nicht schlecht. Deutsch-sein am besten ablegen 🙂 Norbert leidet zwar manchmal ziemlich unter meiner lockeren Herangehensweise. Doch mein Lebensmotto „Alles wird gut“ hat sich auch in diesem Fall wieder bewahrheitet. Am Ende waren alle unsere Wünsche umgesetzt, inklusive der kleinen Extras.
Dennoch liegen harte drei Wochen hinter uns. Schmutz- und Lärmbelastung durch die Bauarbeiten hatte ich total unterschätzt. Ich konnte mich gar nicht oft genug bei der Nachbarin entschuldigen. Zum Glück verbrachte sie die Tage meist außerhalb. Wir werden jetzt erstmal unser Haus samt Textilien gründlich reinigen müssen. Der Betonstaub sitzt überall. Und dann die Nachbarin zu einem „Wiedergutmachungs-Essen“ einladen.
Bauarbeiten im Rückblick
Tag 1: Vorbereiten und Putz abschlagen
Die Bauarbeiten starten. Zur vereinbarten Zeit – wir sind immer wieder erstaunt über die Pünktlichkeit von Kyriakos und seinen Leuten – fuhren die Autos vor. Die ausführenden Arbeiter kamen und luden Material für das Gerüst sowie alles erforderliche Equipment für Step 1 ab. Arbeitsseitig stand heute Putz abschlagen auf dem Programm. Nach kurzer Einweisung der Arbeiter ging es los. Bei 35 Grad im Schatten sicher kein Vergnügen … Kyriakos und Alexis schauten regelmäßig vorbei, um den Fortschritt und die Ausführung zu prüfen. Am Nachmittag holte der Chef seine Arbeiter wieder ab. Sie beseitigten noch den größten Schmutz unten im Garten, ehe sie unser Grundstück verließen. Wir kämpften später mit dem „Rest“, denn der Betonstaub war durch alle Ritzen in jede Ecke im Haus gezogen. Mal sehen, ob wir den je wieder wegbekommen.
Tag 2: Maurerarbeiten starten
Auch dieser Tag begann wieder superpünktlich. Heute sollten die ersten Natursteine an die Wand kommen. Seile wurden gespannt, damit die Wand auch gerade wird, der Betonmischer angeworfen. Dann ging es los. Eine Sch…arbeit, die ich mir da ausgedacht habe. Mit Picke und Hammer – von Hand – aus den großen Brocken vernünftige Steine zu hauen, sieht ganz schön kompliziert aus. Aber die Arbeiter verstehen ihr Handwerk und wissen, was sie tun. Der erste Teil der Wand sah schon mal sehr schick aus und wurde von Nachbarn entsprechend gewürdigt.
Tag 3: Die Natursteinfassade wächst
Heute starteten die Arbeiten eine ganze Stunde eher, bei der Hitze akuell sicher eine gute Entscheidung. Es ging zügig voran, wobei „zügig“ unter den gegebenen Umständen relativ ist, denn das Steine hauen ist mühselig. Und gefährlich! Die Verletzung des einen Arbeiters am Bein desinfizierten wir klassisch kretisch mit Raki. Diese wirkungsvolle Methode hatte mir selbst schon mal geholfen. Zwischenzeitlich kamen auch die Endstücke (Platten) für die Ummauerung der Fenster an. Wir sind gespannt, wie es weitergeht.
Tag 4: Mauern mit Verstärkung
Drei Arbeiter waren heute vor Ort. So konnte sich unser Maurerkünstler weiter an der Fassade links produzieren, wo heute die ersten Fenster zu ummauern waren. Allein die Vorbereitung der Platten dauert eine gefühlte Ewigkeit. Der andere Arbeiter mauerte rechts unterhalb des Eingangsbereichs, während der dritte Mörtel mischte und Steine in Form klopfte.
Außerdem gab es jede Menge Abstimmungsbedarf: Was genau passiert mit der Treppe? Wie wird die vorhandene Befestigung der Pergola behandelt? Was ist bei der Stromzuleitung von außen zu beachten usw. Mittags kamen Kyriakos und Alexis auf die Baustelle und fanden für alles eine Lösung. Nur ein Stück der Bourgainvillea muss leider weg, um Platz für das Gerüst zu schaffen. Okay, sie wächst wieder nach.
Blöd nur, dass das Eingangstor wahrscheinlich fünf Zentimeter höher muss. Nicht, dass die Pflasterung nicht passen würden, aber das Level der Straße durch den Olivenhain ist eh‘ schon höher als unser Grundstück. Nach den zu erwartenden Straßenarbeiten wird das noch schlimmer, sagt Kyriakos, so dass Wasser ins Grundstück laufen wird. Er könne das Niveau mit den Pflasterarbeiten in der kommenden Woche ausgleichen, aber das Tor …
Auf unserem Grundstück sieht es langsam zum Weglaufen aus, so dass wir nach dem Feierabend der Bauleute erstmal zum Shoppen nach Chania flohen. Aber es geht voran 🙂
Tag 5: Es geht weiter ...
35° C heute … Der verspätete Start an diesem Samstag lag daran, dass zunächst der Experte gefragt war, der aber auf zahlreichen Kyriakos-Baustellen zu tun hat. Alexis musste die Befestigung der vom DEI-Mast zentral eingehenden Leitungen an der alten Fassade lösen, einen Kanal ziehen und später neu setzen. Immerhin ist die neue Fassade rund 15 cm stärker als die alte und einfach einmauern wie bei den Wasserrohren klappte hier nicht. Auch die Pergola brauchte eine neue Aufhängung, nachdem die schweren Bretter – „am lebenden Objekt“ – zu kürzen waren. Ich wollte mir nicht vorstellen, was mir deutsche Handwerker in puncto Baufreiheit erklärt hätten. Denn davon ist unser Grundstück ganz weit entfernt. Am Ende des Tages waren etwa zwei Drittel der Fassade fertig. Unsere Bourgainvillea musste ganz schön leiden, als das Gerüst „wuchs“. Aber sie erholt sich bestimmt wieder.
Sonntags ist arbeitsfrei. Das konnten auch wir sehr gut für unseren Ausflug nach Elafonisi brauchen.
Tag 6: Die neue Woche startet mit ... Fassadenarbeiten
Standard 🙂 – also Arbeit bei extremer Hitze an der Fassade, wieder zu dritt. Das Gerüst wuchs höher und höher. Wie sich unser Maurerkünstler in die Höhe schwang, hatte was. Hinsehen konnte ich aber nicht. Auch das Steine-nach-oben-werfen wirkte abenteuerlich. Am Ende des Tages waren 4/5 der Fassade fertig – wir aber langsam auch. Die Lärm- und Schmutzbelastung durch die Bauarbeiten hatten wir unterschätzt …
In der Mittagspause kamen wir mit den Arbeitern beim Kaffee ins Gespräch, jedenfalls soweit das mit meinen Griechischkenntnissen möglich war. Doch man kann mit einfachen Worten selbst über die große Politik und die Lebensbedingungen in Albanien sprechen. Und über die Familie natürlich, die wohl auch in Albanien sehr wichtig ist.
Tag 7: Die Steinfassade steht
Kyriakos begutachtete heute früh die geleistete Arbeit, bevor die Arbeiter nach letzten Anweisungen das restliche Stück der Steinfassade bis unter das Dach zogen. Parallel liefen die Arbeiten an der Mauer rechts vom Eingang. Jede Menge Material kam mit dem Lkw, das die Arbeiter zum Verbauen vorbereiteten, darunter auch die schweren Steinplatten für den Übergang von der kleinen gefliesten Freifläche auf dem Sockel zur Mauer.
Bevor Kyriakos seine Arbeiter am Ende des Arbeitstages „einsammelte“, räumten sie die Baustelle gründlich auf. Alles, was nicht mehr gebraucht wurde, verschwand vom Grundstück. Nur das Gerüst an der Fassade blieb noch für letzte Abschlussarbeiten stehen.
Tag 8: Horror pur auf der Baustelle
Volles Haus heute gleich ab dem Morgen, denn neben den Arbeitern legten auch Kyriakos und Alexis Hand an. Der Lkw brachte große Behälter Renolit für die Versieglung der Steinfassade. Die aber standen erstmal nur herum. Denn die Arbeiten am Boden begannen.
Der primitive Betonboden soll schicke Steinplatten bekommen. Da sich darunter aber unsere Sickergrube befindet und irgendwann der Anschluss an die zentrale Kanalisation kommt, mussten wir Vorkehrungen treffen. Ein Rohr zum Ausgang des Grundstückes soll später den problemlosen Anschluss ermöglichen, ohne den Boden nochmals aufzureißen. Und so kam der Presslufthammer erstmals zum Einsatz. Als das erste Stück Loch direkt am Haus – da, wo das zentrale Abflussrohr liegt – groß genug war, gab es ein böse Überraschung: Es war gebrochen! Nun ja, wir hatten es fast erwartet, es roch manchmal seltsam … Immerhin ist das Haus mehr als 16 Jahre alt und viel dran gemacht hat unser Vorbesitzer wohl nicht. Auch das Klima und vor allem Erdbeben gehen nicht ganz spurlos an Gebäuden vorbei.
Im folgenden „Krisengespräch“ erfuhren wir die Optionen. Mich interessierte eigentlich nur, wie Kyriakos in seinem eigenen Haus in diesem Fall vorgehen würde. Seine Lösung war dann auch meine, ungeachtet der Mehrkosten. Nun muss zusätzlich der Hydrauliker ran, um die Bruchstelle nachhaltig zu reparieren und uns vor ernsten Abwasserschäden zu bewahren.
Erstmal aber musste der Kanal für das Rohr vom Haus nach außen im Boden entstehen: 3 Meter lang, gut 50 Zentimeter breit und tief. Der Lärm des Presslufthammers, der inzwischen gebrachten Bagger und anderer Gerätschaften verfolgte uns den Rest des Tages. Blöd nur, dass ich gerade heute eine ziemlich komplexe Arbeit abschließen musste … Aber am Ende des Tages war beides fertig – meine Arbeit und der Kanal für das neue Abflussrohr.
Ohne Schäden blieben die Arbeiten auf der kleinen Freifläche vor dem Haus allerdings nicht. Denn zwei Bagger gleichzeitig passen nicht einmal richtig rein, wenn sie nicht arbeiten. Hier mussten sie auch noch rangieren … Die Schäden am Tor sind zum Glück marginal und Kyriakos wird reparieren.
Tag 9: Land in Sicht
Morgens verstärkte unser Stammklempner Dimitris das Bau-Team. Mit seinem Helfer reparierte er das Abflussrohr, das aus dem Haus kommt, und baute die Kunststoffbox ein, in die das Rohr jetzt führen soll. Von dort aus leiten zwei Öffnungen wieder hinaus: eine führt in die Sickergrube, die andere in das Rohr zum Ausgang des Grundstücks. Letztere wurde verschlossen und „wartet“ nun. Sobald wir an die Kanalisation müssen, lässt sich der Ausfluss in der Box leicht umswitchen. Schlecht, dass wir kein Wasser ausgießen durften, solange die Arbeiten liefen. Dimitris Augen blitzten ganz schön böse, als es mir dann doch instinktiv in der Küche passierte. Nachdem alle Rohre und Anschlüsse lagen, verabschiedete er sich wieder und „unsere“ Arbeiter übernahmen. Ich dokumentierte sicherheitshalber den Status Quo der Wasserabflüsse mit den Handy. Man weiß ja nie …
Der Lkw brachte inzwischen neues Material und schaffte nicht mehr gebrauchtes Equipment weg.
Abweichend vom ursprünglichen Projekt einigten wir uns mit Kyriakos darauf, dass auf die Bodenplatte zunächst ein Eisengeflecht und Ausgleichsmasse aufgebracht werden. Das soll vermeiden, dass die Steine über dem frisch verschlossenen Kanal später absinken.
Kurz darauf verlegten die Arbeiter das Eisengefecht bereits. Beim anschließenden Aufbringen der zusätzlichen Betondecke als Ausgleich entstand ein leichtes Gefälle, damit uns das Wasser bei Regenwetter nicht mehr von der Straße in den Garten läuft. Dort staute es sich bisher am Haus oder lief in die Sickergrube. Umsichtige Handwerker eben! Wir hätten daran gar nicht gedacht. Auch der besprochene „Tunnel“ erhielt seinen Platz in der Betonschicht. Er soll später die Leitungen für unser Bewässerungssystem aufnehmen. Bei den Bodenarbeiten bewies unser albanischer Maurerkünstler, dass er auch darin Meister ist. Großartig der Mann!
Stück für Stück „wuchs“ die Betondecke Richtung Ausgang. Okay, dachten wir, Ihr geht und lasst uns mit dem Chaos allein. Doch die Arbeiter, die viel kleiner sind als wir, schafften es tatsächlich, noch aufzuräumen und sogar Ihre Stromkabel zu uns ins Haus zu schaffen, ohne auf die frische Fläche zu treten. Zum Abschied bat uns Kyriakos, in einer und in drei Stunden Wasser auf die Fläche zu sprühen. Gar nicht so leicht unter den gegebenen Umständen!
Tag 10: Abschlussarbeiten an der Fassade
Nur ein Arbeiter – ein unbekannter – kam am Morgen, zunächst um die frische Betonfläche gründlich zu wässern. Dann reinigte er die Steinplatten unten am Sockel sowie den Teil der Fassade, der gestrichen werden sollte, von Mörtelresten. Alexis holte etwas später den letzten Bagger mit dem Lkw ab und erklärte uns den weiteren Ablauf. Der Arbeiter heute würde die Steine an Fassade und Sockel gründlich schleifen und zweifach versiegeln. Derweil müsse die Betonfläche ein paar Tage trocknen. Das kühlere Wetter heute mit etwas Nieselregen sei perfekt. Am Montag oder Dienstag könnten die Arbeiter beginnen, die Steine zu verlegen. Das bedeutet für uns zwei baufreie Tage.
Tag 11: Wochenstart mit Pflasterarbeiten
Nach letzten Korrekturarbeiten an der Fassade heute früh kam das Gerüst endlich weg. Ab jetzt sieht man die tolle Arbeit erst so richtig! Am Vormittag erschien Kyriakos mit seinen beiden Stammarbeitern. Wir hatten schon befürchtet, sie verpasst zu haben. Denn unser Tag begann sehr früh mit dem Besuch bei der örtlichen Polizei und der Alpha Bank – beide vergebens, aber nicht umsonst, wie man so sagt.
Kyriakos checkte nochmals die Steine, die er 2016 auf der Nordterrasse gelegt hatte, bevor er das neue Material im Baustoffhandel besorgte. Derweil waren unsere beiden Albaner mit der Treppe beschäftigt. Diese Arbeit war kompliziert und so wurde sie auch bis zum Feierabend nicht fertig. Wir mussten vorübergehend mit einer Behelfslösung leben. Aber die Lösung, die sich Kyriakos für die seinerzeit höchst stümperhaft ausgeführte Treppe ausgedacht hat, wird toll.
Tag 12: Wir haben eine neue Treppe
Die Treppen- und Bodenarbeiten laufen weiter. Seit dem Morgen schon beschäftigte sich einer der beiden Arbeiter mit der Fertigstellung der komplizierten Treppe. Mittags konnten die Deckplatten endlich verlegt werden. Am Boden liefen die Arbeiten derweil gut voran, am Nachmittag – mit zwei Arbeitern – umso mehr. Noch ein, zwei Tage würde es dauern, bis alles fertig sei.
Tag 13: Die letzten Steine ...
Heute – endlich 🙂 – kam Alexis mit dem Farbkatalog von Vivechrom, der Hausmarke für alle Handwerker hier. Nur was jetzt wählen? Der Photoshop-Versuch schlug fehlt. Das Ergebnis am Bildschirm war niemals natürlich. Wir fanden eine andere Lösung, so dass Alexis morgen Farben für den Maler einkaufen kann.
Unsere Arbeiter befassten sich schon seit dem frühen Morgen weiter mit den Steinplatten am Boden. Am Ende des Arbeitstages traf Kyriakos zur Begutachtung ein. Ein paar Korrekturwünsche hatte er natürlich. Unter seinen gestrengen Augen kamen auch die letzten Steine am Ausgang in den Boden.
„Am lebenden Objekt“ wurden schon zuvor die Pfeiler der Pergola gekürzt. Ein Gerüstteil stützte derweil das Bauwerk. Später sollen Halterungen aus Metall an Pfeilern und Steinplatten angebracht werden, damit das Holz bei Nässe keinen Schaden nimmt.
Für den kommenden Tag sind die Abschlussarbeiten am Boden geplant, plus Fein- und Reparaturarbeiten.
Tag 14: Unsere Steinkünstler verabschieden sich
Seit dem Morgen waren beide Arbeiter mit dem Boden beschäftigt: Platten putzen, weißen Beton mischen, mit kleinen Plastegefäßen die Aussparungen zwischen den Steinen ausgießen, nach dem Trocknen wieder putzen. Alexis befestigte zwischendurch die neuen „Füße“ an den Stützpfeilern der Pergola und verankerte sie im Boden.
Am Nachmittag wollte dann endlich jemand meine Farbauswahl erfahren 🙂 Wir diskutierten kurz, ob meine Wahl so passt, und stimmten das weitere Vorgehen ab. Alexis würde zunächst je eine kleine Büchse bringen und eine Probefläche streichen. Erst danach starte der echte Einkauf.
Gegen Feierabend gossen die Arbeiter die kleine Rampe und brachten unser Tor wieder an die rechte Position. Als ich das nächste Mal schaute, sah unser Grundstück schon sehr schön sauber aus. Übrig gebliebenes Material, Equipment und Schutt standen sortenrein vor dem Grundstück für den Abtransport bereit.
Wir beschäftigten uns, als die Arbeiter Feierabend machten, mit dem Putzen auf den Balkonen. Der Betonstaub ist sehr hartnäckig überall.
Tag 15: Der Maler kommt
Letzte Aufräumarbeiten heute früh, bevor das Gerüst für den Maler aufgebaut wurde. Alexis brachte drei Farbbüchsen für die Probeanstriche. Die Entscheidung war schnell gefallen und Alexis zum Einkaufen unterwegs.
Dann sollte es für alle mit Kyriakos zur nächsten Baustelle gehen. Nur der Maler würde bei uns bleiben. Doch Kyriakos war auf einer Nachbarbaustelle im Einsatz und ließ auf sich warten. Um die Zeit zu überbrücken, jäteten die Arbeiter freiwillig Unkraut. Wir konnten es kaum fassen, waren aber auch nette Auftraggeber die letzten Tage 🙂
Den Rest des Tages war der Maler aktiv. Neben Abkleben sowie Ränder und Ecken streichen schaffte er noch den Erstanstrich an den Decken und den Verzierungen von Türen und Fenstern. Die widerliche quittegelbe Farbe, die unser Vorbesitzer gewählt hatte, erwies sich als recht hartnäckig.
Tag 16: Malerarbeiten
Ein ruhiger Samstag heute. Hätte nicht sein Handy immer mal wieder geklingelt, hätten wir den Maler fast vergessen. Er arbeitete zügig, geräuschlos und sauber. Strom brauchte er nicht, also konnte die Haustür geschlossen bleiben. Durch das Gerüst draußen kam er überall hin, ohne durch unser Haus zu müssen. Am Nachmittag war alles fertig und er konnte sich mit den Silikonfugen beschäftigen, bevor er ging. Am Montag würde er ein letztes Mal für Nachbesserungen kommen.
Kyriakos und Alexis begannen am Nachmittag damit, die Baustelle zu beräumen. Zunächst wurde Schutt und Abfall mit dem Bagger auf den Lkw geladen und abtransportiert. Dann glättete Kyriakos mit dem Baufahrzeug den Boden vor unserem Grundstück, der doch sehr in Mitleidenschaft gezogen worden war. Gerätschaften und Material werden am Montag abgeholt, inklusive der Gerüstteile, die der Maler noch benötigt.
Tag 17: Es ist vollbracht!
Bevor sein Chef eintraf, war der Maler aktiv. Auszubessern gab es nichts mehr. Aber die Tür zum Stromkasten musste noch mit Silikon abgedichtet werden und das Balkongeländer bekam einen neuen schwarzen Anstrich. Dann baute er auch sein Gerüst ab. So vorbereitet hielt das Werk der Prüfung durch den gestrengen Chef stand. Selbst Kyriakos war zufrieden.
Kyriakos und Alexis kamen am späten Vormittag zu Endabnahme. Ein Protokoll gab es natürlich nicht. Ich bestätigte lediglich, dass alles zu meiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt wurde und bezahlte den fälligen Restbetrag. Aber wir werden in Kontakt bleiben, denn an Ideen für unser Haus fehlt es mir nicht und die ausführende Firma steht fest.