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Mit dem Auto nach Kreta entlang der Adria

Routenplaner Berlin - Chania

Unsere diesjährige Tour startete Mitte Oktober. Die Route führte uns von Berlin aus über Budweis, Maribor, Split, Mostar, Dubrobnik, Kipoi und Athen nach Chania.

Wir wollen weiterhin Neues kennenlernen und nicht „nur“ noch auf Kreta zu sein – so die Vereinbarung, als wir unser Kreta-Zuhause 2015 erwarben. Beides lässt sich gut verbinden, seit wir letztes Jahr Autoreisen von Berlin nach Kreta und zurück für uns entdeckt hatten. Dieses Mal sollte es die Adria-Route sein. Wir hatten uns mehr Zeit genommen als im Vorjahr und das Auto auch nicht so voll geladen wie 2018, um potenzielle Langfinger gar nicht erst anzulocken.

Unsere Tour im Herbst 2019 durch Osteuropa

(Fotos und Texte von der Tour gibt`s per Klick auf die Plus-Zeichen.)

Berlin – Ceske Bujowice über Prag: 498 Kilometer | 5 Std. 23 Min.

Hotel Zatkuv dum in der Altstadt von Budweis

Hotel Zatkuv dum im Zentrum der historischen Stadt Budweis (České Budějovice)

Die Heimat des bekannten Budweiser-Biers war unser erstes Etappenziel. Leider kamen wir erst so spät aus Berlin weg, dass wir bei Prag in der Berufsverkehr gerieten und den „Rest“ des Weges im Dunkeln absolvieren mussten.

Das „Zatkuv dum“ im Zentrum erwies sich als Glücksgriff: etwas schwierig anzufahren zwar, aber gemütlich, sauber und geräumig mit sehr gutem Frühstück und WLAN – und gesichertem Parkplatz im Hof. Dank der Braustuben in Laufnähe konnten wir trotz der späten Stunde noch traditionelles tschechisches Essen nebst Bier ausgiebig genießen.

Ceske Budjowice – Maribor: 380 Kilometer | 4 Std. 15 Min.

Marktplatz in der Innenstadt von Budweis

Marktplatz von Budweis (České Budějovice)

Nur 380 Kilometer heute, da war morgens noch Zeit für einen Stadtbummel, bevor wir unsere Reise fortsetzten. Die kleinen Landstraßen auf tschechischer Seite zogen sich hin, die Fahrt aber war großartig und entspannt, ebenso die Fortsetzung in Österreich. Uns gefiel es vor allem in den Kalkalpen. Wir genossen unsere Rast im gleichnamigen Nationalpark bei Kaffee und guter österreichischer Torte, ehe wir weiter nach Maribor in Slowenien fuhren.

Rast im Nationalpark Kalkalpen

Ankommen in Maribor

Hotel Emei in Maribor, gebucht auf Booking.com

Hotel Emei in Maribor, gebucht auf Booking.com
Copyright Hotel Emei

Auch das Hotel Vila Emei war bestens gewählt. Es befindet sich nur wenige Kilometer von der Autobahnabfahrt entfernt und war damit selbst für uns nicht zu verpassen. Das edle Schnäppchen auf Booking.com war eigentlich viel zu schade für nur eine Übernachtung: Top-Zimmer, bestes WiFi, exzellentes Frühstück und nur drei Kilometer bis zum Parkplatz am Rande der Innenstadt von Maribor. Das China-Restaurant neben dem Hotel gehört auch dem Wirt. Er versprach uns bestes Essen nebst Service. Und so war es dann auch. Kein Vergleich mit dem Chinesen in Platanias …

Die Innenstadt von Maribor besuchten wir nach dem Essen leider nicht mehr. Wir heben sie uns für die Rücktour von Kreta nach Berlin im Frühjahr 2020 auf.

Maribor – Split: 507 Kilometer | 4 Std. 57 Min.

Auf der Autobahn Maribor - Split

Auf der Autobahn Maribor – Split

Fünf Stunden brauchten wir für die Tour. Es ging zügig voran über die guten Autobahnen. Unterwegs traumhafte Berglandschaften, nahezu unberührt, so schien es. Vom Abzweig Split aus führte die Route kerzengerade Richtung Küste in die Innenstadt von Split. Der Stadtkern ist denkmalsgeschützt und darf nicht befahren werden. Wir legten das unbekannte Verkehrsschild zu unseren Gunsten aus und fuhren trotzdem weiter bis zum Hotel.

Unser Hotel „Sleep Split“ in der denkmalgeschützen Innenstadt

„Sleep Split“ befindet sich in einer von der UNESCO geschützten historischen Anlage im Zentrum von Split, nur wenige Schritte vom UNESCO-gelisteten Diokletianpalast und der Altstadt entfernt. Außenaufnahmen des Appartment-Hauses findet man selbst auf Booking.com nicht. Das Zimmer war im Prinzip perfekt, uns aber etwas zu steril. Aber Geschmäcker sind halt verschieden.

Direkt im Weltkulturerbe zu wohnen ist zwar praktisch, hat aber auch seine Tücken. Stehen bleiben durfte das Auto hier natürlich nicht. Die Dame von der Rezeption begleitete Norbert in eine Tiefgarage am Rande der Innenstadt, wo Plätze für Hotelgäste reserviert waren. Der Preis war moderat. Was wir für die eine Übernachtung brauchten, hatte ich zuvor mit ins Hotel genommen.

Wir erkunden Split

Die Kinder hatten von Split geschwärmt und uns den Aufenthalt hier dringend empfohlen. Wir kannten die Küstenstadt nur aus den Kroatien-Krimis. Kriminelle Aktivitäten konnten wir aber nicht ausmachen, trotz der vielen Touristen aus aller Welt. Immer wieder wollte uns jemand eine Fahrt mit was auch immer für einem Gefährt aufschwatzen, weil man sonst ja nie alles sehen könne. Mehr ist nicht passiert.

 

Da wir zeitig wir Ort waren, hatten wir viel Zeit für den Stadtbummel und zum Genießen. Alles gesehen haben wir natürlich nicht, aber wir wollen ja wiederkommen.

Wir ließen den Tag schließlich bei einem schönen Essen in einem stilvollen Restaurant BOKARIA ausklingen.

Split – Dubrovnik via Mostar: 338 Kilometer | 5 Std. 22 Min.

Die Alte Brücke von Mostar

Die neue Alte Brücke von Mostar

Ich war 1993 sehr betroffen, als die weltberühmte Alte Brücke über den Neretva-Fluss in der Altstadt von Mostar im Bosnienkrieg nach mehrstündigem Beschuss zerstört wurde. Und dabei wusste ich noch nicht einmal um ihre symbolische Bedeutung. Aber dass mitten in Europa, quasi vor unserer Haustür, ein so grausamer Krieg stattfand, war schwer zu begreifen. Die zerstörte Brücke stand für mich als Synonym für den Völkermord.

Heute ist die Altstadt von Mostar wieder aufgebaut. Spuren des Krieges finden sich aber noch abseits der Touristenpfade – und in den Köpfen der Menschen wahrscheinlich. Die Scharen der Touristen, die sich täglich durch die Gassen der Altstadt schieben, werden davon wohl nichts mitbekommen, auch wenn die Guides zumindest darüber sprechen.

Wir erreichten die Altstadt von Mostar auf direktem Wege, ohne die Hinweisschilder auf Umfahrungen zu beachten, und parkten unser Auto auf einem privaten Gelände. Der junge Mann vor Ort versprach gut aufzupassen. Seine Gage war moderat. Dann genossen wir für ein paar Stunden das bunte orientalische Treiben in der bosnischen Stadt.

Impressionen aus Mostar

Dubrovnik – Perle der Adria

Eddie’s Sea View Rooms Old Town in Dubrovnik

Blick aus dem Fenster von „Eddie’s Sea View Rooms Old Town“ in Dubrovnik

Zurück an die Adria-Küste wollten wir anders fahren als wir gekommen waren. Nach einigen Schleifen noch auf bosnischer Seite kamen wir am frühen Abend in der kroatischen Hafenstadt Dubrovnik an. Unsere Unterkunft „Eddie’s Sea View Rooms Old Town“ fanden wir unkompliziert. Erst etwa 100 Meter vor den Appartments mussten wir fragen. Die kleine Nebenstraße hätten wir sonst wohl ignoriert. Doch wohin mit dem Auto? Unser Wirt – oder besser sein Bruder – hatte die Lösung: für 40 EUR konnten wir das Auto auf einem nahen Privatgelände abstellen. Was uns zunächst überteuert vorkam, war in Wirklichkeit ein Schnäppchen. Denn hier, direkt an der Altstadt, kostet das Parken regulär fast das Dreifache.

Wir bummelten bis in die späte Nacht hinein durch die Altstadt von Dubrovnik, die wir bisher nur von einem kurzen Aufenthalt am Tage kannten. Jetzt, am Abend, war die Atmosphäre hier noch viel großartiger und das Essen open air in einem der gemütlichen Restaurants außergewöhnlich. Leider ist die „Perle der Adria“ nicht unbedingt eine preiswerte Destination …

Dubrovnik – Kipoi über Montenegro und Albanien: 588 Kilometer | 9 Std. 7 Min.

Wir waren voller Erwartungen. Und die Tour wurde in der Tat spannend – allerdings völlig anders als gedacht. Aber der Reihe nach:

Frühstück am Meer

Frühstück am Meer in Dubrovnik

Frühstück in Dubrovnik

Nach dem Frühstück direkt am Meer in der Nähe der Stadtmauer von Dubrovnik brachen wir schon gegen halb 10 über Bosnien-Herzegowina in Richtung Montenegro auf. Mit Blick auf die Zeit hatten wir uns gegen die Route entlang der malerischen Küste entschieden. Die Bergroute sollte – theoretisch – knapp eine Stunde weniger Fahrzeit beanspruchen. Aber auch diese Route ist durchaus lohnend. Die spektakuläre Bergregion war jeden Kilometer Wert.

Montenegro auf der Durchreise

Montenegro scheint viel zu unternehmen, um seine touristischen Highlights würdig zu präsentieren. Noch etwas zaghaft schob uns der Grenzer einen entsprechenden Flyer durchs Autofenster. Was wir lasen, klang vielversprechend. Aber natürlich braucht der Tourismus intakte Straßen. Entsprechend intensiv wird aktuell gebaut. Und dann standen wir: Straßenvollsperrung! Irgendjemand in der Wartegemeinschaft bekam heraus, dass die Sperrung in einer guten Stunde vorbei sein würde. Die Auswirkungen aber waren noch zig Kilometer später zu spüren. Stop & Go war angesagt. Wir ahnten, dass wir zeitliche Probleme bekommen würden …

Der Grenzübertritt nach Albanien gestaltete sich völlig unkompliziert.

Meine PDF-Datei der grünen Versicherungskarte auf dem Handy wurde problemlos akzeptiert. Auch was wir auf den ersten Kilometern in Albanien sahen, gefiel uns sehr. Wir machten Rast in einem attraktiven Restaurant, das eher an ein Schloss erinnerte. Das Essen war super, davon hätte eine ganze Familie satt werden können. 17 EUR zahlten wir schließlich inklusive Wasser und Wein – in bar. Kartenzahlung funktionierte nicht.

Auf der Weiterfahrt wurden die Straßen leider deutlich schlechter und vor allem sehr viel voller. Viele der Fahrzeuge, die unterwegs waren, wären in Deutschland vermutlich durch die HU gefallen. Verkehrsregeln? Nun ja! Zwischendurch Menschen auf klapprigen Rädern und betagte Bauern, die ihre Kuh am Halsband Gassi führten. Uns fielen die unzähligen Tankstellen auf. Sicherheitshalber tankten wir schon jetzt voll. Gut so, wie sich bald herausstellte …

Bei Einbruch der Dunkelheit setzte im Umfeld von Tirana der Berufsverkehr ein.

Wir hatten die vielen Fahrzeuge und Menschen komplett unterschätzt, auch die unzähligen vollen Schnellstraßen, die nahezu parallel irgendwohin führten. Wohin, war schwierig zu ergründen. Auf den Straßen – Autobahnen und große Fernverkehrsstraßen eingeschlossen – fehlte die Kennzeichnung, Wegweiser standen erst kurz vor den Ausfahrten. Vollbeschrieben in viel zu kleiner Schrift waren sie eh’ schwer zu entziffern. Wir schlugen uns wacker – bis zum Blackout in der Gegend um Fier. Nichts ging mehr!

Wir pfiffen auf die Kosten und schalteten unsere Handys wieder ein. Doch das half nichts. Die E853, die direkt zum Grenzübergang Kakavija führt, ließ sich einfach nicht finden.

Inzwischen ging es auf den stockdunklen Straßen seltsam zu.

Im Umfeld der jetzt rar gestreuten und zumeist geschlossenen Tankstellen hielten sich finster anmutende Gestalten auf. Andere Haltpunkte gab es nicht. Auf der Autobahn fuhren reichlich betrunkene Menschen mit unbeleuchteten Autos oder auch Rädern (!), überholt wurde wie jeder wollte. Das wusste offensichtlich auch die Polizei, die fleißig kontrollierte. Wir bestanden den Reaktionstest und standen sofort. Also durften wir weiter. Nur wohin?

Nachdem wir bei Fier 60 Kilometer ganze vier Mal hin- und hergefahren waren, lagen die Nerven blank. Wir genehmigten uns eine Auszeit zum Runterkommen am Straßenrand und überdachten unsere Lage. Die Türen verriegelten wir sicherheitshalber von innen. Gut drei Stunden Fahrzeit lagen noch vor uns und die Uhr zeigte inzwischen fast 23 Uhr, 24 Uhr in Griechenland. Wir riefen im verbindlich gebuchten Hotel in Koipi an. Der Wirt hatte Verständnis für unsere Lage. Bezahlen hätten wir aber wohl doch müssen. Ich sollte mich am Morgen nochmals melden.

Wie weiter?

Ich war dafür, an einem gesicherten Ort hier in der Nähe zu übernachten. Am Morgen, wenn es hell ist, würde die Orientierung leichter fallen. Norbert aber wollte unbedingt noch nach Griechenland.

Wir mieden die Autobahn mit ihren abartigen Wendepunkten über seltsame Kreisverkehre und fuhren via Landstraße durch Fier und Umgebung auf die SH4, die später zur E853 wird. Und tatsächlich: diesmal klappte es. Nach dem Passieren der griechischen Grenze versuchte ich auf Booking.com noch ein Hotel mit Late-Night-Check-in zu finden – in den kleinen Epirus-Orten aussichtslos.

Am Ende schliefen wir dick angezogen im Auto vor unserem gebuchten Hotel „Machalas“ in Kipoi. Bequem war das nicht gerade, aber wir hofften, am Morgen, wenn das erste Personal erscheint, noch in unser Zimmer zu kommen, um wenigstens duschen und frühstücken zu können.

Kipoi – Piräus - Chania: 449 Kilometer | 4 Std. 55 Min. plus Fährfahrt

Hotel Machalas in Kipoi

Hotel Machalas. Wiederkommen lohnt sich!

Kurz nach sechs Uhr war das große Frieren vorbei. Die Mitarbeiterin vom Service des Hotels „Machalas“ führte uns in unser stilvolles Apartment, ein kleines für die Gegend typisches Steinhaus, liebevoll und gemütlich eingerichtet. Der Schlüssel steckte außen! Zwei Stunden Schlaf blieben uns noch, ehe es zum Frühstück ging.

Bevor wir unsere Fahrt danach fortsetzen, erkundeten wir zunächst die Gegend. Die Buchung hier war kein Zufall, denn schon lange wollten wir die Zagori-Gemeinde im Epirus mit ihren Dörfern, Brücken und Klöstern aus Stein besuchen. Es wurde leider nur ein schneller „Überflug“, den wir auf der Tour zurück nach Deutschland unbedingt fortsetzen müssen. Alles hier gefiel uns sehr.

Jetzt aber ging es entlang der Westküste über Patras geradewegs zum Hafen von Piräus. Die Strecke waren wir letztes Jahr schon gefahren. Sie führt außen um Athen herum, ohne das für die griechische Hauptstadt typische Verkehrschaos. Wir waren zeitig vor Ort. Genauso zeitig startete die Minoan Line das Boarding. Kurz nach 18 Uhr lagen wir bereits in unserer Kabine. Vom Ablegen um 21 Uhr bekamen wir nichts mehr mit, auch nicht vom Anlegen in Heraklion früh um 6 Uhr. Und so erreichten wir Chania um halb 10 gut ausgeschlafen und fit.

Und weil wir von Abenteuern nicht genug bekommen:
Wir werden die Tour im Frühjahr 2020, wenn das Auto nach 180 Tagen auf Kreta zurück nach Berlin muss, in der umgekehrten Reihenfolge FAST genau so nochmals absolvieren. Vor allem für Nordgriechenland, Albanien und Montenegro wollen wir uns dann aber deutlich mehr Zeit nehmen. Und bei Tageslicht fahren 🙂

Erfahrungen auf dieser Tour

Vignette

Die Vignette für Tschechien kauften wir an der ersten Tankstelle in Tschechien, die für Österreich an der letzten Tankstelle noch in Tschechien. So die Vorschriften. Man hätte sie auch vorab über den ADAC beziehen können. Wir nahmen jeweils das Exemplar mit der kürzesten Gültigkeit. Für weitere Länder war eine Vignette nicht erforderlich.

Maut

Maut fällt fast in allen Ländern an. Verarmen mussten wir bei den fälligen Beträgen nicht, aber es kommt doch schon einiges zusammen. Die Systeme für die Bezahlung sind unterschiedlich. Die Zahlung per Kreditkarte war überall möglich.

Straßenverhältnisse

In Tschechien wurde viel gebaut zur Erweiterung der Autobahnen. In Montenegro baut man überhaupt erstmal brauchbare Straße als Voraussetzung für die Ankurbelung des Tourismus. Das führte in den Bergen leider auch mal zur Sperrung der einzig möglichen Straße. In Österreich, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Griechenland kamen wir gut voran.
Albanien war vor allem hinsichtlich der Ausschilderung und der ungewöhnlichen Verkehrsführung schwierig. Selbst auf Autobahnen und großen Fernverkehrsstraßen fehlte die Bezeichnung der Straße. So gab es keine Korrespondenz zwischen Google Maps und der Realiität. Wegweiser standen erst kurz vor den Ausfahrten und waren voll mit kleinen Orten in der Nähe beschrieben. Die aber standen in keiner unserer Karten. Kreisverkehre waren ungewöhnlich. Auch in Albanien wurde sehr viel gebaut, was die Sache vor allem im Dunklen zusätzlich verkomplizierte. Zu bauen ist aber extrem notwendig, denn die Straßen sind mehrheitlich schlecht.

Straßenkarten & Orientierung

Ein Navi ist eine schöne Sache, doch auf Reisen – vor allem bei neuen Regionen – mag ich die elektronischen Geräte nur bedingt. Mir fehlt einfach die Möglichkeit, mich im Umfeld der unmittelbaren Route zu orientieren, die angrenzenden Orte zu sehen und unseren Weg in die Gesamtgeografie einzuordnen. Das Display ist mir zu klein.
Wir nutzen Google und das wird im Nicht-EU-Ausland auch noch teuer. Offline-Karten helfen nur bedingt. Nach unseren Erfahrungen in Albanien auf dieser Tour werden wir uns für die Rücktour nach Berlin auf jeden Fall die bewährten ADAC-Reisekarten besorgen.

Sicherheit

Bis auf Albanien nachts fühlten wir uns überall sicher. Wenn man die allgemeinen Empfehlungen beachtet – also nichts offen im Innenraum lässt oder das Auto irgendwo abgelegen parkt – sollte nichts passieren. Pech ist natürlich überall möglich … Für die Nacht nutzten wir auf der Tour immer einen Parkplatz auf dem Gelände des Hotels, teilweise verschlossen.

Grüne Versicherungskarte

Ein leidiges Thema! Schon im April 2019 fiel mir auf, dass ich keine besitze. Die Versicherung schickte mir die PDF-Version per E-Mail. Gefragt hat dann auf der Tour von Kreta nach Berlin niemand nach der Karte. Und so geriet die Angelegenheit schnell in Vergessenheit. In der EU braucht man die Karte ja auch nicht. Jetzt aber schon.
Als wir nach Mostar fuhren, bestand der Grenzer auf bosnischer Seite auf der Karte. Da wir keine vorzeigen konnten, wurden 20 EUR für eine Versicherung des Landes für die Durchfahrt fällig – Gültigkeit neun Tage. Das war gut so, denn auch auf der Route von Dubrovnik nach Montenegro mussten wir nochmals durch Bosnien-Herzegowina. Die Aussicht aber, jetzt auch in Montenegro und Albanien zahlen zu müssen, fanden wir wenig lustig.
Ich erinnerte mich an die E-Mail und sicherte das Dokument auf dem Handy. Das half. In Montenegro interessierte sich niemand für meine Versicherungskarte. Der Grenzer in Albanien akzeptierte die Handyversion, riet aber, beim nächsten Mal das Original dabei zu haben.

Währung & Kartenzahlung

Slowenien hat den Euro 2007 eingeführt. Tschechien und Kroatien sind EU-Länder, aber (noch) nicht Mitglied der Europäischen Währungsunion. Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Albanien gehören weder der Wirtschafts-, noch der Währungsunion an. Interessanterweise verwendet aber auch Montenegro den Euro als Zahlungsmittel. Dass so etwas möglich ist, wussten wir nicht.
Geld aus dem Bankautomaten zu ziehen, war in Kroatien kein Problem. Im Hotel in Dubrovnik wollte man Bargeld, darüber hinaus konnten wir hier wie in allen anderen Ländern mit der Kreditkarte zahlen, so dass wir Bargeld nicht brauchten.
In Albanien wurde die Kreditkarte nur an der Tankstelle akzeptiert. Im Restaurant wollte der Kellner den Betrag bar in Euro.

Fähre nach Kreta Mitte Oktober 2019

Die 16:00 Uhr Fähre der Minoan Line von Piräus nach Chania gab es in diesem Jahr nicht. Wir wollten die Abendfähre der Anek Line buchen, entschieden uns dann aber für die Minoan Line. Die fuhr zwar von Piräus zunächst nach Heraklion und erst dann weiter nach Chania, was entsprechend länger dauert, war aber um einiges preiswerter. Also wer Zeit hat …

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