Sperrgut oder auch einfache Pakete an uns selbst nach Kreta zu schicken, hatten wir bisher noch nicht probiert. Jetzt aber – nicht ganz freiwillig.
Terrassenstühle, Sitzauflagen, Spielzeug für kleine Gäste, Equipment für Grillabende – es sammelt sich so einiges an, das gut untergestellt sein will. Das Dilemma: einfache Häuser wie unseres, sind meist nicht unterkellert und bieten auch sonst kaum Abstellfläche. Und so hatten wir schnell ein massives Platzproblem.
GERÄTESCHRANK AUS KUNSTSTOFF
Bei Freunden in Berlin entdeckte ich einen der praktischen und auch optisch leidlich brauchbaren Keter-Geräteschränke aus Kunststoff. Nur leider gab es die nicht auf Kreta. Aber da wir eh‘ im Herbst mit dem Auto fahren wollten, kauften wir so ein Teil in Deutschland.
Theoretisch hätte das große Paket auch in unser Fahrzeug passen müssen …
Das Problem mit der zu großen Umverpackung wäre lösbar gewesen, wenn wir den Schrank in Einzelteilen verladen hätten. Aber wir hatten die Kapazität unseres Autos einfach komplett überschätzt. Zwei davon wären nötig gewesen, um alle Sachen, die wir zwischenzeitlich besorgt hatten und nach Kreta mitnehmen wollten, zu transportieren 🙂
Versand mit Herausforderungen
Ich suchte nach Alternativen für unseren Geräteschrank und entdeckt UPS als günstigsten Anbieter. Wobei „günstig“ sehr relativ ist – rund 150 Euro sollte der Transport laut Rechner auf der UPS-Plattform kosten. Damit wäre der Preisvorteil durch den Schlussverkauf zwar wieder weg, aber was soll’s. Sicherheitshalber hinterfragte ich den Preis bei der zentralen Service-Hotline. Er wurde mir bestätigt.
Am nächsten Morgen im UPS-Center bot sich leider ein ganz anderes Bild. Die Maße unseres Paketes – so lernten wir – sind nicht final, denn die Versicherungsbedingungen bei UPS verlangen eine zusätzliche Umverpackung als Schutz. Diese ist hinsichtlich Stärke genau genormt und kostet natürlich mit. Viel schlimmer aber: Wir hätten das Paket wieder mitnehmen und entsprechend vorbereiten müssen. Die Zeit dafür hatten wir aber nicht mehr, weil wir am nächsten Morgen nach Kreta aufbrechen wollten. Der Mitarbeiter im UPS-Center empfahl uns die Fa. Mail Boxes Etc. gleich um die Ecke. Wir fuhren hin.
Im Office am Tempelhofer Damm war man außergewöhnlich wendig und kooperativ. Für den Moment gab es keine Lösung, der Inhaber vesprach aber eine zu finden – am besten ohne zusätzlichen Schutz – und, sollte das nicht klappen, auch die eventuelle Sicherheitsverpackung zu bauen. Wir ließen unser Paket auf gut Glück dort und machten uns auf den Weg nach Kreta.
Zwei Wochen später kam eine E-Mail aus Berlin: Das Paket wurde mit TNT verschickt und der griechische Partner brauche jetzt eine griechische Telefonnummer, unter der er uns erreichen könne. Am kommenden Vormittag war das Paket bei uns.
Was wir gelernt haben
Der Versand funktioniert, sogar zuverlässig und recht zeitnah. Und das, obwohl wir keine „richtige“ Adresse haben, denn Straßenamen gibt es bei uns im Olivenhain nicht. Die Kosten sind allerdings nicht zu verachten. Am Ende waren es 218 Euro … Aber selbst bei Praktiker in Heraklion gab es seinerzeit nichts, das wir als Unterstellmöglichkeit hätten nutzen können.
Inzwischen steht der Geräteschrank an seinem Platz und leistet uns gute Dienste. Nur zusätzlich beschweren mussten wir ihn mit Sandsäcken und Steinen, nachdem er – voll beladen – beim ersten Unwetter über die Terrasse „schwebte“. Der kretische Sturm ist bekanntlich herausfordernd.