Arbeitsplatte, Spüle, Wasserhahn, Fliesen, Griffe und noch ein paar „Kleinigkeiten“ mehr wechseln und schon sieht die Küche völlig anders aus. Das hat auch dieses Mal wieder geklappt.
Antonis Mavromatakis war auch 2024 der Schreiner unserer Wahl, auf den wir gern warteten, bis er einen Termin für uns frei hatte. Das dauerte. Dann aber lief alles wie gewohnt pünktlich und in bester Qualität. Trotzdem gestaltete sich dieses Küchenprojekt mit Antonis anders als das vor sechs Jahren in unserem alten Haus. Denn seinerzeit war er Teil des Teams von Projektleiter Kyriakos Koutsogiannakis, zusammen mit Hydrauliker, Elektriker, Baufachleuten und Helfern. Dieses Mal musste ich als Projektleiter die Gewerke zusammenführen. Das war herausfordernd, zumal Antonis seinen Part schnellstens komplett beenden und nicht noch einmal wiederkommen wollte, wenn die Fliesen dran sind. Er hat halt viel zu tun.
Gern hätten wir das Küchenprojekt genauso gehabt wie 2018. Doch unter den Bedingungen des aktuellen Baubooms auf Kreta war das leider nicht möglich. Mit solchen Klein-Projekten wie unserem muss man sich inzwischen sehr weit hinten anstellen, falls die überhaupt jemand übernehmen möchte.
Zwei Wochen Baustelle
Zwei Wochen lebten wir auf einer Baustelle in einer bewohnten Wohnung. Das klingt erstmal nicht viel. Wären da nicht die Tiere, die besonders gerne durch den Dreck spazierten und diesen überall verteilten. Da Antonis keinen festen Termin, sondern ein Zeitfenster für die Umsetzung genannt hatte, mussten wir schon vor zwei Wochen die alten Fliesen abhauen lassen. Der Staub war unbeschreiblich. Parallel bereitete unser Universalhandwerker die Steckdosen vor und legte sie dazu größtenteils still. Wir waren glücklich, als Antonis endlich sein Kommen für den 19. April ankündigte, mussten nun aber die Küche vollständig ausräumen – katzen- und hundesicher 🙂
Tag 1 der Arbeiten
Eine echte Herausforderung für meine Nerven. Da Antonis allein arbeiten musste, gab es viel Abstimmungsbedarf – auf Griechisch anspruchsvoll. Zudem hatte der Handwerker seine mobile Werkstatt vor der Tür aufgebaut. So konnten wir die Haustür nicht schließen und mussten die Katzen ins Schlafzimmer, den Hund ins Gästezimmer sperren. Die Jammerei war schwer zu ertragen.
Aber egal: Am Abend waren Arbeitsplatte und Blenden fertig montiert, Spüle und Herdplatte eingepasst. Es fehlten noch der verkleinerte Hängeschrank und ein paar Feinarbeiten.
Tag 2 der Arbeiten
Für Tag 2 hatte ich wieder unseren Universalhandwerker engagiert, der zum Glück viele Gewerke allein beherrscht. Da der Schreiner am Vortag nicht ganz fertig geworden war, gaben sich die Männer die Klinke in die Hand, kamen sich aber kaum ins Gehege.
Unser Universalhandwerker teilte sich die Arbeit vernünftigerweise so ein, wie es für ihn und das Projekt sinnvoll war – also erst Steckdosen vorbereiten, dann den Herd sowie die Spüle und den Wasserhahn anschließen, danach Fliesen legen usw. Fertig wurde die Küche an diesem Tag selbstverständlich nicht. Damit hatten wir aber auch nicht gerechnet. Blöd nur, dass der arbeitsfreie Sonntag folgte. Erst am Montag ging die Arbeit weiter, aber wenigstens konnten wir am Sonntag bereits wieder kochen.
Tag 3 der Arbeiten
Um neun Uhr ging es weiter: die restlichen Fliesen schneiden, kleben und verfugen, Silikon anbringen, Steckdosen fertigstellen und Arbeitsplatzleuchten montieren. Der Tag wurde wieder herausfordernd, zumal heute auch noch die Zaunbauer – diesmal unangekündigt – auftauchten. Beide Gewerke mussten sich mit ihren mobilen Outdoor-Werkstätten abstimmen, bekamen das aber einigermaßen hin, so dass es in der Küche gut voranging. Zum Schluss wurde noch gründlich geputzt. Für uns bleibt jetzt trotzdem noch jede Menge an Feinarbeit übrig. Der Mörtel ist sehr hartnäckig.
War der Aufwand nötig?
Jaaa – natürlich 🙂 Das Ergebnis sieht toll aus und wird noch besser, wenn Norbert erst das Lichtbrett über dem Fenster gebaut hat. Möglicherweise werde ich auch noch die Fronten streichen.
Schon bei der ersten Besichtigung unseres neuen Hauses vor eineinhalb Jahren wusste ich, dass die Küche anders werden muss. Dabei machte sie – oberflächlich betrachtet – gar keinen sooo schlechten Eindruck, auch wenn wir anderes gewohnt waren. Unser Vorbesitzer hatte offensichtlich wenig auf Qualität geachtet. Das brauchte er auch nicht, denn er nutzte die Küche wohl kaum, wie wir inzwischen aus seiner Community wissen.
Das sieht bei uns ganz anders aus und so zeigten sich die Schwachstellen der Küche bald massiv: Die Beschichtung der Arbeitsplatte löste sich ab, das Spülbecken zeigte trotz sorgfältiger Behandlung Risse und Ablösungen, der Wasserhahn wackelte und war kurz vorm Ausbrechen. Die unter der Spüle liegenden Wasser- und Abwasserrohre waren völlig marode und zudem verstopft. Wir können von Glück reden, dass wir über die Zeit gekommen sind.
Doch das war gestern. Was jetzt noch bleibt, ist die gründliche Reinigung der gesamten Wohnung. Denn der Staub steckt überall.
Zum Schluss noch unsere Bezugsquellen
Spüle und großformatige Fliesen holten wir bei Porcelana in Chania, den Wasserhahn bei Terzis/ Oikos, auch in Chania.
Alle Produkte hatten wir nach den Erfahrungen mit den Waren für unser neues Bad schon vor Wochen besorgt und bei uns gelagert. So war rechtzeitig alles vor Ort. Nur die neuen Schrankgriffe ließen etwas auf sich warten, da wir sie über Amazon Deutschland bestellt hatten.