Seit wir nach dem Osterurlaub Kreta verließen, träumten wir vom Wiederkommen – und inzwischen ganz verstärkt auch von einem Häuschen auf der Mittelmeerinsel.
Und so buchten wir sofort wieder Flüge für den Herbst. Von den zwei Wochen Urlaub wollten wir eine im äußersten Nordwesten und eine im Südosten in Mirtos verbringen. In Bezug auf Immobilien planten wir mal unverbindlich zu schauen. Dazu aber kamen wir überhaupt nicht. Das müssen wir wohl besser vorbereiten.
Nordwest-Kreta
Auf dem Weg in den Nordwesten von Kreta legten wir den ersten Stopp im Badeort Bali ein. Schon lange wollten wir den Ort, an dem unsere Liebe zu Kreta begann, wiederbesuchen – zumindest für eine Nacht.
Wir buchten das Hotel Bali Blue zentraler im Ort, von dem aus wir das Ormos Atali, in dem wir bei unseren ersten Aufenthalten gewohnt hatten, gut im Blick hatten. Den Abend verbrachten wir gemütlich in der Taverne Akrogiali in „unserer“ Badebucht. Wir mussten ja diesmal nicht mehr fahren 🙂
Für den Weg Richtung Westen am nächsten Vormittag hatten mit deutlich mehr Zeit gerechnet. Schon zur Mittagszeit erreichten wir Kissamos und kehrten am Wegesrand in eine völlig unspektakuläre Grillbar ein.
Als wir noch unschlüssig waren, ob und was wir hier essen sollten, bot uns die Wirtin ein Menü an. Zum Gyros gab’s hausgemachten Zaziki. Vor unseren Augen wurde für uns ein großer Salatteller für zwei Personen mit Gemüse aus dem Garten frisch bereitet und köstliches Fladenbrot gebacken. Gutes Olivenöl stand auf dem Tisch. Inklusive einer großen Flasche Wasser und doppeltem Mokka hatten wir zu zweit 15 Euro zu zahlen …
Dann suchten wir unser Hotel westlich von Kissamos
Das Balos Beach Hotel in Kaliviani war ein absoluter Glücksgriff, was von der Straße aus zunächst gar nicht erkennbar ist. Toll auch das Gramvousa-Restaurant im nahen Dorf Kaliviani. Nachdem wir es entdeckt hatte, aßen wir jeden Abend dort.
Unser Hotel erwies sich als prima Ausgangspunkt für Touren in die Umgebung. Vor allem Balos hatte es uns sofort angetan – trotz des abenteuerlichen Weges. Dass wir Balos mit dem Leihwagen gar nicht fahren dürfen, hatten wir nicht realisiert. Und Kissamos (Kastelli) lernten wir kennen. Der Ort gefiel uns sehr.
Zwischenstopp in Sivas
Auf dem Weg vom äußersten Nordwesten nach Myrtos (Mirtos) im Südosten Kretas machten wir in Sivas in der Nähe von Matala halt. Sophias Taverne Sacturis kannten wir schon von früheren Besuchen. Da aber mussten wir immer mit dem Auto weiter … Jetzt übernachteten wir in der kleinen Pension Villa Costas im Ort und konnten so gemütlich am Abend auf der Platia essen und trinken, bevor es am Morgen weiter nach Mirtos ging.
Mirtos – Südost-Kreta
Unser Aufenthalt begann schwierig, denn wir hatten das falsche Hotel gewählt. Zu Ostern in Mirtos, als wir im Big Blue Hotel selbstverschuldet froren, sahen wir uns nach Alternativen um und fanden die optisch sehr schöne Appartment-Anlage Mirtopolis hoch über Mirtos. Oben waren wir fasziniert vom weiten Blick über Meer und Berge und von den Gegebenheiten vor Ort. Wir buchten – ein Fehler, wie wir bald bemerkten. Die erste Ernüchterung kam mit dem Vertrag und als wir dann vor Ort waren, wollten wir nach zwei Tagen nur noch weg. Wir fühlten uns so weit abseits vom Dorf und in einem Zimmer mit Buddha-Figuren wie lebendig begraben. Dass für WLAN 6,80 € am Tag fällig wurden, setzte dem Ganzen die Krone auf, denn unten im Dorf ist der Zugang überall frei.
Am dritten Abend beschlossen wir unsere Situation zu ändern – ungeachtet der Tatsache, dass wir den Übernachtungspreis nicht erstattet bekommen werden. Wir fragten im Hotel Big BLUE nach und konnten am kommenden Tag umziehen. Gerade noch rechtzeitig, um unseren Hochzeitstag würdig bei Yiannis und Hilkka im Restaurant Katerina zu begehen.
Trotz des ganzen Hin und Her nutzten wir unseren Aufenthalt in Mirtos natürlich wieder für Touren zu Orten, die wir lange nicht besucht hatten, und natürlich nach Ierapetra. Wir versuchten auch, die Bergregion nördlich von Mirtos, in der wir im Frühjahr auf Kräuterwanderung waren, auf eigene Faust weiter zu erkunden. Merke: Google Maps funktioniert nicht überall, perfekt alphaltierte Straßen enden plötzlich und werden zu schwindelerregenden engen Schotterpisten und die einsetzende Dunkelheit macht es schwierig, den richtigen Weg zu finden. Die Fahrt mit dem kleinen Leihwagen wurde so zum echten Abenteuer.
Mirtos steht ganz oben auf der Liste, wenn es um eine Bleibe für immer geht. Um dieses Thema werden wir uns über den Winter intensiv kümmern.