Für Kräuterwanderungen im nördlich des Dorfes gelegenen Gebirge ist Mirtos ist ein guter Ausgangspunkt. Vor Ort gibt es mehrere Anbieter. Wir begleiteten Yannis Zervakis, den Wirt des Restaurants Katerina, und zwei finnische Paare in die Berge.
Mit dem Fun-Car waren wir natürlich nicht unterwegs. Wirklich gewandert sind wir aber auch nur zwischendurch. Wanderschuhe zu tragen war dennoch keine schlechte Idee. Denn die Wege und Pfade unterwegs sind steil, steinig und zumeist unbefestigt, an der Sarakina-Schlucht zudem rutschig.
Unsere Tour – insgesamt super – schloss die auf der Internet-Plattform »Wanderdorf Mirtos« beschriebenen Wanderungen »Sarakina-Schlucht« und »Der minoische Pfad« ein.
Dank der Tatsache, dass Yiannis vor Ort lebt und so in der Region gut vernetzt ist, gab es für uns zudem jede Menge Insider-Informationen, außerdem Zwischenstopps bei der Parea mit Verkostung von Honig und Raki. Gekauft haben wir dort natürlich auch 🙂
Unsere Tour
Ab Mirtos fuhren wir mit eigenen Fahrzeugen in die Berge im »Hinterland« des Ortes mit weitem Blick in die Landschaft bis in die Nähe der Sarakina-Schlucht. In den Bergen hier leben Greifvögel, die man mit etwas Glück beobachten kann. Während wir den Blick genossen, nutzte Yiannis den ersten Stopp gleich für das Wesentliche: Kräuterernte.
Überall roch es phantstisch, denn die Blütenpracht und die angenehme Temperaturen machen Kreta gerade im Frühjahr zu einem außergewöhnlichen Erlebnis.
Über die Kräutervielfalt auf Kreta
Die Flora der Insel wird durch die Vielfalt an Kräutern gekennzeichnet. Wegen ihres Gehaltes an ätherischen Ölen werden sie oft als Zutaten für Gerichte, Tees und Heilmittel verwendet. Um nur einige der Kräuter zu nennen, die auf der Insel zu finden oder, besser gesagt, zu riechen sind:
- der Köpfige Thymian (Corridothymus capitatus)
- der Griechische Salbei (Salvia futicosa)
- das Syrische Gliedkraut (Sideritis syriaca spp. syriaca)
- der Wildmajoran (Origanum microphyllum)
- der Diptam-Dost (Origanum dictamnus)
Bergtee mit Raki und Honig perfektes Mittel gegen Erkältung – schmeckt auch gesunden Menschen 🙂
An der Sarakina-Schlucht
Die Sarakina-Schlucht ist eine interessante Alternative zu der im Westteil der Insel befindlichen Samaria-Schlucht, vor allem aber nicht so überlaufen. Allerdings muss man auch hier zur richtigen Jahreszeit kommen. So zeitig im Frühjahr steht das Wasser noch zu hoch. Es ist zudem eiskalt, da ist wandern nicht so sinnvoll.
Wir haben uns die Sarakina-Schlucht für einen nächsten Aufenthalt fest vorgemerkt, jetzt aber mussten wir eh‘ weiter.
Zwischen Malles und Mithoi
Über verschlungene Wege erreichten wir verschlafene Bergdörfer und Ansiedlungen. In der Nähe der Kapelle von Karidi waren wir zu Besuch bei einer Imker-Familie, probierten Honig, Kaffe, Gebäck und Raki. Zuvor allerdings übten wir uns selbst im Kräuter sammeln in Yiannis »Garten« – eigentlich mehr ein Feld. Von solchen Pflanzen können wir zu Hause nur träumen.
Weiter fuhren wir hoch hinauf in die Siedlung Selakano – einige Häusergruppen und zwei Kirchen, sonst nichts. In der kleinen Taverne servierten uns die Wirtsleute ein köstliches bodenständiges Mittagessen. Griechisches Essen pur mit Gemüse frisch aus dem Garten. Das wächst hier überall, auch wild. Die Gegend um Selakano ist zudem reich bewaldet. Alle möglichen interessanten Bäume und Pflanzen sind hier zu finden. Und die Gegend ist Brut- und Jagd-Revier.
Von Selakano aus ging es wieder hinunter ins Tal bis nach Mithi. Beim Stopp zuvor in der liebevoll ausgestatteten Taverne am Wegesrand stärkten wir uns mit Kaffee und Bergtee. Yiannis erzählte von den langen Nächten mit Musik und Tanz hier in den Bergen im August, wenn es an den Küsten viel zu heiß ist. Essen fiel aus, obwohl die Speisekarte sehr vielversprechend war, aber das Mahl in Selakano war ziemlich reichhaltig.
In Mithi war noch Zeit für einen Bummel durch den Ort und das abschließende Foto im Fun-Car. Davon gibt es sehr viele auf der Facebook-Plattform von Yiannis 🙂
Wer Lust hat mit ihm auf Kräuterwanderung zu gehen, sollte ihn direkt in seinem Restaurant Katerina in Mirtos kontaktieren.
Update 2018
Das Restaurant Katerina wird nicht mehr von Yiannis betrieben. Kräuterwanderungen gibt es immer noch, einfach per Facebook anfragen.