Vom 24. auf den 25. März wurden die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Leider fiel bei uns zeitgleich der Strom aus. Wir hatten es gleich nachts bemerkt, dem Ganzen aber zunächst wenig Bedeutung beigemessen.
Am Sonntagmorgen war immer noch kein Strom da. Nach den letzten Tagen mit Sturm und Sahara-Sand wären Stromausfälle nicht ungewöhnlich. Wir frühstückten eben ohne Kaffee und Sonntagseier und warteten geduldig, dass der Strom wieder fließt – wie immer letztendlich.
Tat er aber nicht. Während ich später doch die Havarie-Rufnummer der Strom-Company DEI und unsere Account-Daten heraussuchte, brachte Norbert vom Müllentsorgungs-Spaziergang eine unangenehme Botschaft mit: Die Nachbargrundstücke haben Strom. Also nicht DEI, sondern die Elektrik im Haus! Ganz schlecht am Sonntag plus Nationalfeiertag. Da arbeitet doch niemand, den wir fragen können …
Elektrik im Check
Norbert überprüfte unseren Sicherungskasten. Die Hauptsicherung war aus, einschalten unmöglich. Das klappte erst, nachdem alle anderen Sicherungen aus und die Zuleitungen der Geräte aus den Steckdosen entfernt waren. Stück für Stück steckten wir Stecker und schalteten die Sicherungen wieder ein. Die „großen“ Geräte erzeugten sofort das Aus, bei den „kleinen“ war die Situation undurchsichtig – mehr als ein Gerät /eine Lampe aber in jedem Fall unmöglich. Ziemlich bald war klar, wir werden bis Montag ohne Strom leben müssen – also ohne Kühlschrank, Kochherd, Wasserkocher, DSL und Rechner, abends auch ohne Heizung und Licht.
Nachlässigkeit rächt sich
Blöd nur, dass wir nur mangelhaft vorbereitet waren: die Powerbank leer, die Eis-Akkus ungekühlt. Im Nachlass unseres Vorbesitzers gibt es einen kleinen Gaskocher für Notfälle. Die Kartusche reichte zum Glück, bis das am Tag zuvor gekaufte Fleisch leidlich genießbar war. Für mehr aber auch nicht. Beim Betrieb des Kochers in unserer Spüle kam direkt Camping-Feeling auf.
Nur Kerzen hatten wir (noch) reichlich im Haus, auch ausreichend Holz für den Wood-Burner im Wohnzimmer. Ob der für meine Lunge das Richtige ist, bezweifle ich allerdings nach diesem Abend.
Am Montagmorgen setzte ich sofort meine SOS-E-Mail an Maklerin Elizabeth ab. Keine zehn Minuten später kam die Nachricht aus ihrem Büro, dass der Elektriker zwischen 14 und 15 Uhr bei uns sein wird.
Der Elektriker ist da.
Elektriker Lefteris kam pünktlich. Er checkte alles durch, zog Schrauben fest, entfernte die Sicherungen und befestigte sie neu. Alle Messwerte waren okay. Einen richtigen Defekt konnte er nicht finden. Warum das Ganze am Wochenende passiert war, ließ sich nicht wirklich nachvollziehen. Wir erfuhren aber, dass die Stromversorgung in unserer Gegend sehr schlecht sei – besonders nachts. Alles in allem beste Voraussetzungen dafür, dass wir demnächst wieder ohne Strom sein werden.
Inzwischen habe ich die Telefonnummer des Elektrikers auswendig gelernt. Wir könnten ihn rund um die Uhr anrufen – auch an Feiertagen. Er sei immer im Dienst.
20 Euro verlangte Lefteris für seinen einstündigen Einsatz bei uns. Wir hätten auch mehr bezahlt …