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Gespenster spuken durchs Haus

Geister

Als wir heute unser Haus aufschlossen, sah ich sofort, dass etwas nicht stimmt: Die Türen zu den Schlafzimmern waren geschlossen und sogar abgesperrt. Die Schlüssel steckten von außen. Okay, wir haben je einen Schlüssel bei der Nachbarin und bei der Maklerin hinterlegt. Es kann immer sein, dass eine von beiden ins Haus geht.

Trotzdem hatte ich die Räume blitzartig gescannt, nachdem wir die Türen geöffnet hatten. Innen sah es genau so aus wie bei unserer Abreise im Februar. Was die verschlossenen Türen zu bedeuten hatten, erschloss sich uns nicht. Wir vermuteten einen Zusammenhang mit den Erdbeben, die es in der letzten Zeit hier gab – immerhin rund 100 kleine bis zu solchen mit 4,6 auf der Richter-Skala in ganz kurzer Zeit.

Richtig mysteriös wurde es allerdings, als ich wenig später auf unsere Nachbarin traf. Die Geschichten von einem Paar, das bei uns im Haus des Nachts ein und aus geht und sich vergnügt, Heizöl aus dem Boiler-Haus auf dem Dach klaut und an der Satellitenschüssel schraubt, klangen wenig glaubhaft und passten vor allem nicht zur Realität in unserem Haus. Da wir mit Freunden gekommen waren, war aber erstmal keine Zeit für weitere „Ermittlungen“.

Aufkärung gab es am Abend im Maklerbüro. Elizabeth erzählte, was vorgefallen war. Eigentlich gar nichts, aber mehrfach wurde sie in der letzten Woche von unserer Nachbarin alarmiert. Einbrecher oder deren Spuren konnte Elizabeth, die Handwerkermeister Kyriakos zur Verstärkung mitgenommen hatte, allerdings niemals entdecken. Die Wahrheit wird wohl sein, dass es nicht gut ist, wenn man mit Mitte 70 völlig allein und fern von der eigentlichen Heimat in einem großen Haus im Olivenhain wohnt. Die Idee, die Türen abzusperren, stammt übrigens von Elizabeth. Wenn die Einbrecher denn vom Olivenhain aus über den Garten durch die mit Fensterläden und Glastüren verschlossenen (!) Türen eindringen würden, wären sie zwangsläufig gefangen.

Wir beschlossen, der ganzen Angelegenheit keine Bedeutung beizumessen und unseren Urlaub zu genießen. Das Nachbarhaus steht eh‘ seit längerer Zeit zum Verkauf. Vielleicht findet sich bald ein Käufer.

 

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